Apotheke
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Melle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Melle-Mitte
- Adresse
- Mühlenstraße 3
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- 1700
- bis
- um 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35538839
- Objekt-Nr.
- 102
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, Fachwerkbau, die Konstruktion traufseitig teils einige Fach einspringend, Satteldach einseitig abgewalmt, errichtet wohl bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Straßengiebel und eine Traufseite nachträglich erneuert und mit zweigeschossiger Utlucht versehen. Rückwärtig ein zweigeschossiger Putzbau von um 1900 anschließend.
- Denkmalbegründung
- Die Ansiedlung in Melle geht auf einen fränkischen Königshof zurück, der an der Heerstraße von Osnabrück nach Herford angelegt wurde. Zeitgleich wurde um 800 das Areal um die Kirche gegründet. Ende des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung der Kirchenburg mit Speichern und Handwerksunterkünften soweit, dass sich für die neue Kirchenburg der Begriff Melle ausbildete und die Bezeichnung Altmelle auf eine Höfesiedlung im Süden begrenzt wurde. Begünstigt wurde die siedlungsgeschichtliche Entwicklung durch die Anlage einer bischöflichen Stiftsburg auf dem Grönenberg, westlich von Melle, die als Grenzschutz gegen die Grafen von Ravensberg und Tecklenburg 1250 errichtet wurde. Zu dieser Burg gehörten einige Burgmannhöfe, die vor den Toren der Stadt lagen und den Schutz der Burg verstärken sollten. Mit dem Erhalt des Markrechts 1359 wurde Melle mit einer Stadtbefestigung umgeben. Die vier Meller Straßen wurden mittels Stadttoren und den bereits erwähnten, davorliegenden Burgmannhöfen gesichert. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich - begünstigt durch die verliehenen Marktrechte - zusätzlich zur Kirchensiedlung eine Marktsiedlung, die nördlich an die Kirchhöfersiedlung anschloss. Sie umfasst den Marktplatz mit Rathaus, die nördliche Bebauung des Platzes und Teile der Mühlenstraße. Das Wohn- und Geschäftshaus liegt in diesem Bereich der Mühlenstraße, der östlich unmittelbar an den Marktplatz anschließt und ist wichtiger Bestandteil der Stadtbaugeschichte von Melle. An der Erhaltung des Objektes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild und aufgrund des Seltenheitswertes, der sich auch aus der überkommenen Substanz ergibt, die wohl in Teilen noch in das frühe 18. Jahrhundert zurückgeht, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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