Wohnhaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Melle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Melle-Mitte
- Adresse
- Neuer Graben 5
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1760
- bis
- 1900
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35538679
- Objekt-Nr.
- 94
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Fachwerkfarbigkeit
- Beschreibung
- Giebelständiges Wohnhaus, wohl ursprünglich Wohn-/Wirtschaftsgebäude und Vierständerbau, Giebel jeweils einmal vorkragend, Kammerfach mit eingetieftem Keller, Halbwalmdach, errichtet 1760/70, Umbau um 1900. Seitenschiffe nachträglich zweigeschossig ausgebaut. Farbbefunde von roter Fachwerkfarbigkeit erhalten. Nördliche Traufseite mit Neubau von 1977.
- Denkmalbegründung
- Die Ansiedlung in Melle geht auf einen fränkischen Königshof zurück, der an der Heerstraße von Osnabrück nach Herford angelegt wurde. Zeitgleich wurde um 800 das Areal um die Kirche gegründet. Ende des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung der Kirchenburg mit Speichern und Handwerksunterkünften soweit, dass sich für die neue Kirchenburg der Begriff Melle ausbildete und die Bezeichnung Altmelle auf eine Höfesiedlung im Süden begrenzt wurde. Begünstigt wurde die siedlungsgeschichtliche Entwicklung durch die Anlage einer bischöflichen Stiftsburg auf dem Grönenberg, westlich von Melle, die als Grenzschutz gegen die Grafen von Ravensberg und Tecklenburg 1250 errichtet wurde. Zu dieser Burg gehörten einige Burgmannhöfe, die vor den Toren der Stadt lagen und den Schutz der Burg verstärken sollten. Mit dem Erhalt des Markrechts 1359 wurde Melle mit einer Stadtbefestigung umgeben. Die vier Meller Straßen wurden mittels Stadttoren und den bereits erwähnten, davorliegenden Burgmannhöfen gesichert. Eines dieser Tore, das Plettenberger Tor, lag am Ende der heutigen Plettenberger Straße, im Südosten der Siedlung. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich - begünstigt durch die verliehenen Marktrechte - zusätzlich zur Kirchensiedlung eine Marktsiedlung, die nördlich an die Kirchhöfersiedlung anschloss. Sie umfasst den Marktplatz mit Rathaus, die nördliche Bebauung des Platzes und Teile der Mühlenstraße. In dieser Zeit wurde auch der Stadtgraben angelegt und eine Stadterweiterung nach Nordosten vorangetrieben. Der Neue Graben begrenzte diese Erweiterung. Die dort entstandene Häuserzeile fiel jedoch 1720 einem Stadtbrand zu Opfer. Das erhaltene Wohnhaus wurde unmittelbar nach dem Brand errichtet und zeugt von dieser bau- und stadtentwicklungsgeschichtlichen Situation in Melle. An der Erhaltung des Wohnhauses besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbaugeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägenden Einfluss auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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