Villa

Beschreibung: Freistehende, zweigeschossige Villa, verputzter Massivbau mit Souterrain, Architekturgliederung mittels Eingangsportikus mit vorgelegter Treppe, profilierte Geschossgesimse, Konsolgesims im Traufbereich, Öffnungen mit verzierten Verdachungen, Walmdach, errichtet um 1895/1900 für den Fabrikanten Paul. Ursprünglich rückwärtig Baderäume angebaut. Im Inneren wohl teils Stuckdecken erhalten.

Denkmalbegründung: Die Neuenkirchener Straße bildet die Verlängerung der Plettenberger Straße nach Süden. Im Übergang befand sich seit dem Mittelalter ein Stadttor, das sogenannte Plettenberger Tor, welches den alten Siedlungskern nach Südwesten abschloss. Mit der Anbindung Melles an die Eisenbahnlinie von Osnabrück nach Löhne im Jahr 1855 wurden zum einen zahlreiche Industriebetriebe entlang der Bahnlinie errichtet und zum anderen neue Wohngebiete westlich und östlich des alten Siedlungskerns erschlossen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Villa in der Neuenkirchener Straße 6 als freistehender, stattlicher Bau des Fleischfabrikanten Paul. Der neoklassizistische Bau zeigt sich mit den typischen Gestaltungselementen, wie beispielsweise der Eingangsportikus. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung der Villa aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte, für die Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der künstlerischen Gestaltwerte und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung wegen des prägendem Einflusses auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.