Gut Sondermühlen

Beschreibung: Schnurgerade verlaufende, annähernd 500 Meter lange doppelreihige Allee aus dem frühen 18. Jahrhundert (wohl vor 1721). Der heutige Baumbestand aus Winterlinden (Tilia cordata) ist auf das 19. Jahrhundert zurückzuführen. Jeweils zwei Baumreihen in wechselständiger Bepflanzung flankieren einen breiten befestigten Fahrweg. Dieser stellte ehemals die Hauptverbindung in den Ort Melle dar. Am nördlichen Ende wurde entsprechend der Gestaltungsvorstellungen der Zeit des Barock eine Form von Patte d'oie (Dreistrahl) geschaffen, der heute noch im Ansatz deutlich wird.

Denkmalbegründung: Die doppelreihige Allee des Gutes Sondermühlen stellt ein frühes Beispiel für eine Wegegestaltung in Form einer Zufahrt in Niedersachsen aus der Zeit des Barock dar. Ein öffentliches Interesse an ihrem Erhalt ergibt sich insbesondere aus dem Umstand, dass es sich um eine besondere Form der Ausbildung handelt, bei der im Wegeverlauf die Topographie beibehalten wurde und damit das für die Zeit des Barock wichtige Prinzip des ungehinderten Fernblicks nicht verfolgt wurde. Die Lage nördlich des Gutes innerhalb weiter Felder und Wiesen prägt in besonderer Weise das Landschafts- und Ortsbild. Aufgrund der gestalterischen Kontinuität gilt die Allee als besonderes Beispiel im Vergleich zu anderen Anlagen.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 35528207 | Gutshof (Baukomplex) | Gut Sondermühlen