Hof Stüver
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Holzhausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Holzhausen
- Adresse
- Osnabrücker Straße 74
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1818
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35535715
- Objekt-Nr.
- 229
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Vierständerbau mit teils hohem Bruchsteinsockel aufgrund eines Geländeversprungs, Kammerfach mit Aufsprung, hohe Luchten mit profilierten Kopfbändern, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1818 (i). Nördlich ein nachträglicher, massiver Stallflügel zur Scheune.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Holzhausen erstreckt sich vom Holzhäuser Berg im Norden über eine Talsenke bis in die Ausläufer des Adolfsberges im Süden. Der Siedlungsschwerpunkt liegt am Oldendorfer Mühlenbach, der sich nach Westen öffnet. Hier liegen fünf Vollerben und zwei Halberbenhöfe, welche durch zwei weitere Hofanlagen, die nur unweit der Straße liegen, ergänzt werden. Mehrere jüngere Köttersiedlungen sowie einzelne Gehöfte von Neusiedlern des ausgehenden 19. Jahrhunderts komplettieren die Streusiedlung in Holzhausen. Durch Ankauf großer Teile der Bauerschaft vom Gut Ostenwalde im 19. Jahrhundert verschwanden einige Gebäude im Siedlungskern aufgrund ihrer Unrentabilität. Weitere historische Bauten wurden durch einen Brand im Jahre 1817 zerstört und einheitlich wieder aufgebaut worden. Ältere Fachwerkbauten haben sich vor allem in den Außenbereichen erhalten. Das Haupthaus zu Hof Stüver ist ein Gebäude, das im Jahr nach dem verheerenden Brand als typischer Vierständerbau wieder aufgebaut wurde und zudem noch nahezu authentisch erhalten ist. Der Bau weist zudem eine baukonstrutive Besonderheit auf: das Kammerfach mit Aufsprung. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach, der in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfachs ab den 1730er Jahren entstanden ist. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild sowie aufgrund seines Überlieferungszustandes, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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