Gut Bruchmühlen
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Bennien
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bruchmühlen
- Adresse
- Allee 10
- Objekttyp
- Gutshof (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35528250
- Objekt-Nr.
- 23
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Nördlich der Autobahn gelegener Gutshof Bruchmühlen, mit Herrenhaus und Torhaus, angelegt bereits im 14. Jahrhundert, im 16. und 17. Jahrhundert ausgebaut sowie im 19. Jahrhundert verändert.
- Denkmalbegründung
- Das Gut Bruchmühlen liegt im Norden der Gemarkung, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, welche vom Fluss Else gebildet wird. Aufgrund zahlreicher Neubauten und Veränderungen in der Verkehrsführung, wie dem Bau der Autobahn, hat sich die Siedlungsstruktur im Norden der Gemarkung Bennien seit dem 19. Jahrhundert stark verändert. Das Gut Bruchmühlen geht auf eine Wasserburg zurück, die bereits 1322 als Offenhaus der Grafen von Ravensberg erwähnt wurde. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Anlage bei einer Fehde zerstört, 1458 erteilte der Graf von Jülich und Ravensberg die Erlaubnis eine neue Burg zu bauen und zu befestigen. Der Besitz wechselte zwischen Familien des regionalen Landadels und kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an Heinrich von Ledebur. Gut Bruchmühlen erlebte in dieser Zeit eine gute wirtschaftliche Entwicklung, und so wurde 1573 ein neues Burghaus und 1574 ein festes Viehhaus errichtet, wie auch das noch vorhandenen Wappen von Heinrich von Ledebur und seine Frau Frau Jaspara von Schenking zeigt. Zur besseren Befestigung der Burg wurden 1610 die beiden Torhäuser gebaut. Mit dem Dreißigjährigen Krieg setzte allerdings der Niedergang des Gutes ein. Durch Erbe kam das Gut an Georg Friedrich von Schele, der Bruchmühlen gegen den Meyer- und Redehof in Schledehausen tauschte, so dass Bruchmühlen ab ca. 1800 nicht mehr im Besitz des regionalen Landadels war. Das alte Burghaus wurde Ende des 18. Jahrhunderts niedergelegt und das ehemalige Viehhaus wurde um 1800 zu einem Wohnhaus umgebaut. Im Jahr 1864 wurde Bruchmühlen an den Kaufmann Wellensiek aus Bünde verkauft, der ein Zigarrenfabrik einrichtete und den Gebäudebestand entsprechend um- und ausbaute. Ein weiterer Verkauf erfolgte 1910 und der Besitz wurde aufgeteilt. Von den zwei Torhäusern des frühen 17. Jahrhunderts ist nur das innere Torhaus in dem Zustand des 19. Jahrhunderts erhalten. Trotz der Veränderungen ist die Anlage ein wichtiger Bestandteil der Siedlungsgeschichte von Bennien. Anhand der erhaltenen Gebäude kann zudem eine Bau- und Nutzungsgeschichte von mehreren Jahrhunderten noch nachvollzogen werden. An der Erhaltung der Anlage mit dem ehemaligen Herrenhaus und dem inneren Torhaus besteht daher aufgrund der geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Siedlungsgeschichte, für die Bau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund des Aussage- und Zeugniswertes von Herrenhaus und Torhaus durch die beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung der einzelnen Bestandteile auf das räumliche Gefüge der Anlage, ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 35531817 | Torhaus | Melle, Stadt - Bennien - Bruchmühlen - Allee 12
35531841 | Herrenhaus (Bauwerk) | Melle, Stadt - Bennien - Bruchmühlen - Allee 10
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

