Schloß Gesmold
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Gesmold
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Gesmold
- Adresse
- Schloßallee 0
- Objekttyp
- Schlossanlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35527935
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Großzügige Schlossanlage, bestehend aus Schlossinsel mit doppelter Vorburg, Schloss, alter und neuer Orangerie, Torhaus und Belvedere, Schlossgraben und -garten, drei Brücken in der Haupthaus zum Schloss vor dem Torhaus und zwischen den Wassergräben als zwei massive Steinbrücken sowie östlich des Herrenhauses eine Holzbrücke und komplett umlaufende Einfriedungsmauer um die Schlossinsel. Nördlich schließt der große Schlosspark an, mit Tiergarten, großer Allee und im Norden gelegenem, sogenannten Jagdstern. Ganz im Norden wird die Anlage durch einen Gartenpavillon komplettiert.
- Denkmalbegründung
- Im Nordosten von Gesmold liegt das Schloss Gesmold, eine großzügige Anlage des 12. bis 18. Jahrhunderts. Um 1030 erstmals urkundlich als Stammsitz der Herren von Gesmele erwähnt, ging die Anlage durch Heirat an Hermann von Amelunxen über, der die ehemalige Rundburg zwischen 1544 und 1559 zu einer Renaissanceanlage ausbaute. Zu diesem Ausbau gehörte auch der Bau des Herrenhauses. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste das Anwesen 1608 an den Osnabrücker Fürstbischof Phillipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel veräußert werden. Bereits 1664 erhielt sein Hofmarschall Georg Christoph von Hammerstein das Gesmolder Gut im Tausch gegen seine Güter Scheventorf und Schleppenburg. Seitdem verblieb die Anlage im Besitz der Familie von Hammerstein. Nach 1688 wurde das Anwesen zu einem großzügigen herrschaftlichen Anwesen ausgebaut, welches 1703 nach Norden, unter anderem mit dem Tiergarten, ergänzt wurde. Noch heute repräsentiert die Schlossanlage mit ihrem erhaltenem burgenartigen Charakter mit Donjon und verschiedenen Repräsentationselementen den ehemaligen Verwaltungsmittelpunkt, deren Gerechtsamkeiten weit über die üblichen Gerichte und Patronate hinausging. Charakteristisch für die barocke Anlage ist auch die axiale Ausrichtung der Gesamtanlage, in diesem Fall sogar durch zwei gleichberechtige und entgegenstehende Achsen. Diese beabsichtigte Wechselwirkung zwischen den baulichen und gärtnerischen Anlagen, Strukturen und wasserbaulichen Anlagen mit der umgebenden Landschaft sind noch beispiellos nachvollziehbar. Über mehrere Jahrhunderte entstand ein repräsentativer Herrensitz mit einmaliger künstlerischer Gestaltung und kunsthistorischer Dichte, als Höhepunkt individueller Schaffenskraft, der im Vergleich mit anderen barocken Anlagen in Niedersachsen, etwas Vergleichbares. An der Erhaltung der gesamten Anlagen besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Siedlungsgeschichte, für die Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der künstlerischen Gestaltwerte der eingesetzten Gestaltungsmittel für ein gesamtes Präsentationskonzept und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung, vor allem wegen des prägenden Einflusses aller Bestandteile auf das räumliche Gefüge der Schlossanlage, ein öffentliches Interesse. Dieses wird durch den Seltenheitswert und den nahezu ungestörten Überlieferungswert, sowohl in der überkommenden Substanz als auch in der freigehaltenen Landschaft in der Umgebung des Objektes, noch gesteigert.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 35535237 | Schlosspark | Melle, Stadt - Gesmold - Gesmold - Schloßallee 5
35536063 | Pavillon (Bauwerk) | Melle, Stadt - Föckinghausen - Gesmold - Schloßallee 24
35536106 | Schloss (Bauwerk) | Melle, Stadt - Gesmold - Gesmold - Schloßallee 5
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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