Hof Greve
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Bersenbrück [Sg]
- Gemeinde
- Rieste
- Gemarkung
- Rieste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rieste
- Adresse
- Groß Wittefelderort 10
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1627
- bis
- 1868
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35507986
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Nördlich der Straße gelegenes Doppelheuerhaus, Zweiständerbau, Ständer mit verdicktem Kpf und geschwungenen Kopfbändern, ein Giebel zweimal flach vorkragend, der andere Giebel früher mit Steckwalm, Satteldach, errichtet 1627 (i). Wohl 1868 teils verändert.
- Denkmalbegründung
- Das Heuerhaus liegt im Osten von Rieste und gehört zum Hof Greve, der sich westlich und unmittelbar an der Hohen Hase befindet. Die Einzellage von Heuerhäusern ist innerhalb der Siedlungsstruktur im ländlichen Raum typisch, denn dieser Umstand rührt aus dem sogenannten Heuerlingswesen. Dieses entwickelte sich im 17. Jahrhundert ausschließlich im nordwestdeutschen Raum und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. Dabei bekamen die sogenannten Heuerleute, häufig Landarbeiter oder Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten, gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz, der sich unweit des Haupthofes befand, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Im Fall des Heuerhauses von Hof Greve handelt es sich um ein Doppelheuerhaus, eine baukonstruktive Besonderheit, die in der Gemeinde Rieste selten ist. Als baukonstruktive Möglichkeiten für ein Doppelheuerhaus ergeben sich zwei Möglichkeiten: der Grundriss des hallenhausähnlichen Raumgefüges ist längs gespiegelt. So ergeben sich zwei schmale Dielen, zwei Küchen-, zwei Wohn- und zwei Schlafbereiche. Im Fall des Doppelheuerhauses von Hof Greve wurde der Grundriss des hallenhausähnlichen Raumgefüges aber quer gespiegelt. Somit ergeben sich zwei separate Dielen, zu denen an jedem Giebel ein Wirtschaftstor Einlass bietet, sowie zwei Küchenbereiche zwischen Diele und Wohbereichen. Die zwei Wohnbereiche stoßen mittig des Gebäudes aneinander. Durch eine Wand sind somit zwei Wohn-/Wirtschaftsgebäude räumlich voneinander getrennt und doch unter einem Dach vereint. In der Ausprägung des Gebäudetypus als Hallenhaus dennoch beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung mit Seltenheitswert, da es sich zudem um eines von nur zwei erhaltenen Gebäuden in der Gemeinde handelt, dessen Kerngerüst in das 17. Jahrhundert zurückreicht, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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