Alte St. Martinuskirche
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hagen Am Teutob.Wald
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hagen
- Adresse
- Martinistraße 4
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1512
- bis
- 1842
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35473068
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten des alten Siedlungskerns gelegene alte Pfarrkirche, ursprünglich einschiffiges Langhaus mit Dachwerk von 1502 (d), gotischer Westturm von 1512/22 mit dekorativem Spitzbogen-Portal, durch Anbauten von Seitenschiffen 1815 und 1838-42 zu einer dreischiffige Kirchenhalle erweitert, Langhaus mit Längstonne und Chor durch weite rundbogige Arkaden auf Säulen zu den Seitenschiffen geöffnet. Im Inneren noch ein Hochaltar von 1717, Orgelempore und Kommunionbank von 1736, zugeschrieben der Jöllemann-Werkstatt und ursprünglich in der Domikanerkirche in Osnabrück aufgestellt, Heiligenfiguren und Passionsbilder aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert sowie Beichtstühle des 18. und 19. Jahrhunderts. Moderne Kirchenfenster, mit Darstellungen der Sakramente und St. Martin, 1958 von Karl Jakubietz entworfen und ausgeführt. Mit dem Bau der neuen Pfarrkirche 1972 wurden Teile der Ausstattung in diese übertragen und die alte Kirche zum Veranstaltungsort und Museum umgewidmet.
- Denkmalbegründung
- Die namensgebende Bauerschaft Hagen bildet den mittleren Teil der Gemeinde und erstreckt sich in Nord-Süd-Ausdehnung. Den südlichen Bereich nimmt die von Acker-und Weideland geprägte Bauerschaft Beckerode ein, mit der das ehemalige Kirchdorf Hagen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts zusammengeschlossen wurde. Verkehrstechnisch wird die Gemarkung von drei Straßen erschlossen, die einen Knotenpunkt im nördlichen Bereich bilden. Unweit dieses Knotenpunktes befindet sich im Nordosten der Siedlungsschwerpunkt. Dieser historische Siedlungskern im Bereich des alten kirchlichen Mittelpunktes wurde nach dem Zweiten Weltkrieg baulich stark ausgeweitet. Einzelne herausragende Objekte, darunter die alte Pfarrkirche selbst, machen den Ursprung der Besiedlung auch baulich greifbar. Die alte Martinuskirche wurde vermutlich anstelle einer romanischen Kirche ab 1492 errichtet und bildete den Ausgangspunkt der Besiedlung des Dorfes Hagen. In unmittelbarer Nähe siedelten anschließend Handwerker und Kaufleute an. Ab 1664 wurde kirchnah die erste Schule gebaut und Hagen entwickelte sich zum wirtschaftlichen, kulturellen und verwaltungsmäßigem Zentrum. Nach dem ersten Stadtbrand 1723 wurde die Kirche wieder aufgebaut und sukzessive bis 1842 durch den Anbau des nördlichen und südlichen Seitenschiffs erweitert. Von der gotischen Saalkirche blieb das Dachwerk von 1502 (d) sowie der Westturm erhalten, der damit das älteste Gebäude der Gemeine ist und zudem für die Bewohner das Wahrzeichen der Stadt darstellt. Der Kirche kommt damit ein hoher Symbolwert zu. An der Erhaltung der Kirche, die sich in der Ausprägung der Bauaufgabe und -form als bespielhalft zeigt, besteht darüber hinaus auch aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Stadtbaugeschichte, für die Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen ihrer künstlerischen Gestaltwerte, aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes Dokument, dessen Substanz bis in das frühe 16. Jahrhundert zurückgeht und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung wegen ihres prägenden Einflusses auf das Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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