Direktorengebäude der Beckenroder Hütte
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hagen Am Teutob.Wald
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hagen
- Adresse
- Beckeroder Platz 5
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1837
- bis
- 1837
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35472957
- Objekt-Nr.
- 5
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Direkt neben dem Goldbach liegt das freistehende Wohnhaus mit massivem, verputztem Untergeschoss, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Öffnungen teils mit profilierten Sandsteineinfassungen, Satteldach mit Dachaufbau beiderseits, errichtet 1837 (i) als Direktorengebäude für die Beckenroder Hütte.
- Denkmalbegründung
- Die namensgebende Bauerschaft Hagen bildet den mittleren Teil der Gemeinde und erstreckt sich in Nord-Süd-Ausdehnung. Den südlichen Bereich nimmt die von Acker-und Weideland geprägte Bauerschaft Beckerode ein, mit der das ehemalige Kirchdorf Hagen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts zusammengeschlossen wurde. Mittig durchfließt die Gemarkung in einer Senke der Goldbach. Verkehrstechnisch wird die Gemarkung von drei Straßen erschlossen, die einen Knotenpunkt im nördlichen Bereich bilden. Unweit dieses Knotenpunktes befindet sich im Nordosten der Siedlungsschwerpunkt. Dieser historische Siedlungskern im Bereich des alten kirchlichen Mittelpunktes wurde nach dem Zweiten Weltkrieg baulich stark ausgeweitet. Hier liegt darüber hinaus der wirtschaftliche Fokus in der Gemarkung. Siedlungsgeschichtliche Aspekte - wegen der guten Anbindungen im Knotenpunk der Verkehrswege - vor allem aber wirtschaftliche Aspekte waren grundlegend für die Errichtung des Wohnhauses 1837 am Beckenroder Platz. Nur ein Jahr zuvor wurde in unmittelbarer Nähe, am Goldbach, durch Ankauf von Grundstücken durch Johan Carl Forster, einem Fachmann aus Osnabrück, die Grundlage für die Beckenroder Hütte gelegt, des ersten Betriebes zur Eisenverarbeitung im Osnabrücker Land. In unmittelbarer Nähe zum Fabrikgelände gelegen und dieses durch kurze Wege zu erreichen, sollte das Wohnhaus auch der Repräsentation des Direktors dienen. Das zeigt sich vor allem in der leicht erhöhten und freistehenden Lage, wodurch das Gebäude gewollt imposant wirkt. Nach Erweiterung der Eisenhütte mit einem Stahl- und einem Walzwerk 1851, wurde die Beckeroder Eisenhütte bereits 1856 an den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein verkauft und aufgrund der Verlagerung der Produktion bis 1902 sukzessive stillgelegt. Nach Überbauung des Fabrikgeländes in den 1920er Jahren, wurde das letztes Zeugnis der Hüttenverarbeitung, der ehemalige Fabrikteich, in den 1930er Jahren zum Freibad ausgebaut. Für die wirtschaftliche Entwicklung von Hagen, vor allem Mitte des 19. Jahrhunderts, war die Eisenhütte von wesentlicher Bedeutung. Das Wohnhaus ist eines von drei erhaltenen Zeugnissen der ehemaligen Eisenhütte. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht daher an der Erhaltung des Wohnhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung vor allem für die Ortsgeschichte, wie auch für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte, und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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