Hof Niedermartmann, gen. Holländer
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Dissen am Teutob.Wald, Stadt
- Gemarkung
- Aschen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aschen
- Adresse
- Am Sienkamp 4
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1830
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35470729
- Objekt-Nr.
- 38
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Giebelständig zur Straße Am Sienkamp gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Fachwerk mit verputzten Gefachen, teils massiv ersetzt, Satteldach, errichtet 1830 (i), wohl durch Meister Siedenkamp.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Aschen befindet sich im Westen der Gemeinde Dissen a.Tb.W. und zeichnet sich durch eine lange Nord-Süd-Ausdehnung aus. Im Norden ist die Landschaft topographisch bewegt durch die Ausläufer des Teutoburger Waldes und von Mischwald geprägt, während sich nach Süden hin große Acker-, Wiesen- und Weideflächen anschließen. Die verkehrstechnische Erschließung erfolgt durch die Bundesstraße sowie die Eisenbahnlinie mittig, welche beide die Gemarkung in Ost-West- bzw. West-Ost-Richtung durchstoßen. Der ursprüngliche Siedlungskern kann aufgrund der erhaltenen Siedlungsstruktur als Haufensiedlung identifiziert werden und liegt im Norden von Aschen. Er wird von mehreren Vollerbenhöfen gebildet, die bis heute historische Bausubstanz aufweisen. Zu dieser Gruppe gehört auch das Heuerhaus Am Sienkamp 4, welches im Westen des Siedlungskerns liegt. Laut Inschrift wurde es 1830 errichtet und zählt somit zum Großteil der historischen Bausubstanz in Aschen, die aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. Das Heuerhaus gehörte wohl zum Hof Niedermartmann. Das sogenannte Heuerlingswesen, welches erst in den 1960er Jahren seinen Niedergang erfuhr, entwickelte sich bereits im 17. Jahrhundert. Die Heuerleute waren Landarbeiter, häufig eben Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz mit entsprechendem Heuerhaus, welches in reduzierter Form der Konstruktion, Binnenstruktur und Raumeinteilung dem Haupthaus des Erbenhofes entsprach, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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