Ölmühle am Sültebach
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Bippen
- Gemarkung
- Lonnerbecke
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lonnerbecke
- Adresse
- Oelmühle 1
- Objekttyp
- Wassermühle
- Baujahr
- 1705
- bis
- 1705
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35468316
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Unmittelbar am Bachverlauf gelegenes Mühlengebäude mit Mühlenteich, ehemalige Ölmühle als Teil einer kleinen Hofstelle (Heuerhaus), Fachwerkbau in Wandständerbauweise mit Ankerbalkenkonstruktion, Walmdach, errichtet 1705. Vom Mühlenteich oberschlächtiger Antrieb des hölzernen Wasserrades auf das hölzerne Mühlengetriebe. Oberantrieb der Stampfen und des Kollerganges für die Ölverarbeitung. Die komplette technische Ausstattung ist betriebsfähig erhalten. Die Mühle wurde 1977 saniert, die Restaurierung der Mühlentechnik erfolgte 2003.
- Denkmalbegründung
- Die Ölmühle am Sültebach liegt im Osten der Gemarkung Lonnerbecke, einer kleinen, mittelalterlichen Rodungssiedlung um den Lonner Mühlenbach/Buschbach im hügeligen Waldgebiet der Vechteler Mark. Ursprünglich gehörte Lonnerbecke zur Bauerschaft Vechtel und wurde erst 1808/1821 als eigene Bauerschaft abgetrennt. Das Zentrum der Siedlung bilden eine lockere Baugruppe von vier Vollerben und zwei Markköttern um den Bachlauf sowie ein weiterer Vollerbenhof östlich, am Wohnplatz Sültemühle. Komplettiert wird die Siedlungsstruktur der kleinen Siedlung, die weitgehend erhalten geblieben ist, durch den Stammsitz der Herren von Lonne, der sich 1408 im westlichen Bereich befindet. Die Ölmühle ist eine von drei Mühlen, die im 18. Jahrhundert dicht hintereinander am Bachverlauf in Betrieb waren. Die sogenannte Sültemühle ist die älteste der drei Mühlen, diente als Kornmühle und bildete am östlichsten gelegen die oberste Mühle. Diese Mühle ist ebenfalls als Einzeldenkmal im Denkmalverzeichnis der Gemeinde geführt. Die mittlere Mühle war wohl eine Sägemühle, welche jedoch nicht erhalten ist. Die untere Mühle ist die Ölmühle, deren Standort erstmals 1555 Erwähnung fand, während die Anlage der Sültemühle wohl bereits im Zusammenhang mit der Gründung des Guts Lonne ab 1408 steht. Das erhaltene Gebäude der Ölmühle ist in seiner Lage am fließenden Gewässer, in seinem Aufbau sowie seiner Konstruktion - mit massivem Untergeschoss zur Aufnahme der Aufhängung des Mühlenrades und Fachwerkkonstruktion im Erdgeschoss - typisch für ein Mühlengebäude. Als Laufwasseranlage liegt die Mühle direkt an einem Mühlenteich, auch Stauweiher genannt. Von diesem wird das oberschlächtige Mühlenrad betrieben. Diese Stauhaltung ist für die Mühle nicht kontinuierlich belegt, weswegen man auch eine unter- oder mittelschlächtige Antriebsart nicht ausschließen kann. Dennoch weist die Mühle neben dem Mühlenteich und zur Mühle fließendem Mühlenbach bzw. -graben auch das Wasserrad, eine vollständig erhaltene Mühlentechnik und sämtliche Arbeitsmaschinen auf. Daher ist die Antriebsart und der umfangreiche Betriebsprozess, wie er zwischen 1800 und 1850 üblich war, anhand dieses Zeugnisses bis in die heute Zeit authentisch und anschaulich nachvollziehbar. An der Erhaltung der Mühle besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung mit ihrem Seltenheitswert und nahezu vollständigem Überlieferungswert ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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