Heinrich Schüchtermann
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Bad Rothenfelde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Rothenfelde
- Adresse
- Am Kurpark
- Objekttyp
- Denkmal
- Baujahr
- 1916
- Personen
- Janensch, Gerhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467790
- Objekt-Nr.
- 33
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten des Kurparks gelegenes Denkmal für Heinrich Schüchtermann, Kurdirektor und Mitbegründer der Rothenfelder Salinen- und Solbad AG, Obelisk auf Postament und gestuftem Podest, Naturstein mit Reliefs, Brunnenbecken und Wasserspeiern sowie Medaillon aus Metal mit Konterfei Schüchtermanns, gestaltet von Bildhauer Gerhard Janensch, aufgestellt 1916.
- Denkmalbegründung
- Die Entwicklung von Bad Rothenfelde zur Ortschaft und zur Gemeinde erfolgte erst nach Entdeckung der Salzquellen 1724. In der Folge entstanden Salzgewinnungsanlagen, Wohnungen für Beschäftigte sowie ab Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt Gebäude für den Kurbetrieb, welcher in der staatlichen Anerkennung als Heilbad 1965 gipfelte. Nach Rückgang des Ertrages der Saline, da entsprechende Fabriken nicht den gewünschten Umsatz einbrachten, wurde die Konzentration zum Kur- und Badeort nach Kauf der Saline vom Preußischen Staat 1871 weiter vorangetrieben. Führend dabei war aus Recklinghausen stammende und in Dortmund tätige Unternehmer Heinrich Schüchtermann (1830-1985), von 1872-1896 Mitglied und Aufsichtsrat der neu gegründeten Saline-Solbad Aktiengesellschaft. Nicht nur sein Wirken in Bad Rothenfelde brachten Schüchtermann die Ernennung zum Königlichen Kommerzienrats 1894 ein; auch seine Tätigkeiten in Dortmund, im Rahmen des Bau des Dortmund-Ems-Kanals und der ersten elektrischen Straßenbahn, führen zu diesem Ehrentitel. Nach seinem Tode ließ Bad Rothenfelde ihm ein Denkmal errichten. Den Entwurf lieferte Gerhard Janensch (1860-1933), ein aus Pommern stammender Bildhauer und Medailleur. Janensch durchlief eine prominente Ausbildung an der Königlichen Akademie der Künste, unter anderem bei Fritz Schaper, und war zudem in Wien und in der Villa Strohl-Fern in Rom tätig. Seine Arbeiten sind heute in großen Museum, wie dem Rheinischen Industriemuseum Oberhausen, der Alten Nationalgalerie in Berlin, dem Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg und in der Eckhart G. Grohmann Collection in Milwaukee zu sehen. Zu seinen berühmtesten Werken zählt der "Schmied" (1897) und der "Stahlgießer" (1918). Janenschs Motive finden sich vor allem in der Arbeiterwelt und im Bereich der Industrie, die er eindrucksvoll in seinen Plastiken aufgriff. Auch das Schüchtermann-Denkmal passt in das Thema. Die Reliefszene zeigen Elemente des Gesundheits- und Kurbetriebes, den Schüchtermann in Bad Rothenfelde tatkräftig aufbaute. An der Erhaltung des Denkmals für Heinrich Schüchtermann besteht daher aufgrund der geschichtlichen und künstlerisch Bedeutung als Werk eines überregional bekannten Künstlers, der zeittypische Motive aufgriff und in beispielhafter Ausprägung, aber mit nicht alltäglichen, sondern künstlerischen Werten gestaltete, und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das räumliche Gefüge des Kurparks, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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