Hof Tarner
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Aschendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aschendorf
- Adresse
- Versmolder Straße 55
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1821
- bis
- 1821
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467693
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Unmittelbar östlich, direkt an einer überregional wichtigen Straße gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Tarner, stattlicher Vierständerbau, Kammerfach mit Aufsprung, schmale Kübbung rechts, beide Giebel mit zweifacher Knaggenvorkragung, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1821 (i). Im Inneren der Flettdielengrundriss erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Aschendorf liegt im Westen der Gemeinde Bad Rothefelde und grenzt unmittelbar an die Gemarkung Müschen, die bereits zur Gemeinde Bad Laer gehört. Topographisch fällt Aschendorf vom Höhenzug der Aschendorfer Berge im Norden nach Süden hin in ein Niederungsgebiet ab. Südöstlich erstreckt sich das große Waldgebiet des Staatsforsts Palsterkamp. Die übrige Landschaft erstreckt sich als Grün- und Ackerflächen. Verkehrstechnisch sind die überregionalen Straßen von Laer nach Dissen im Norden der Gemarkung und von dieser nach Süden abzweigenden Straße nach Versmold wichtig für Aschendorf. Im Kreuzungsbereich dieser Straßen kann die Kernsiedlung beiderseits des Salzbaches ausgemacht werden, die sich aus sieben Erbenhöfen und einem Markkötter zusammensetzt. Südlich dieses Siedlungspunktes liegen in Streulage weitere Voll- und Halberbenhöfe mit zugehörigen Heuerhäusern. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Streusiedlung ist der Hof Tarner, für dessen Wohn-/Wirtschaftsgebäude - als integraler Bestandteil und Vertreter für die gesamte Hofanlage - daher eine siedlungsgeschichtliche Bedeutung begründet werden kann. Darüber hinaus ist das Haupthaus des Hofes ein Exponent eines Vierständerbau und eines der wenigen authentisch erhaltenen Gebäude, dessen Substanz in das frühe 19. Jahrhundert zurückreicht. Denn lediglich im Bereich der Streusiedlungen haben sich Ausläufer der Bautraditionen des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts erhalten - einer Zeit, in der Drei- bzw. Vierständer-Fachwerkbauten für die Haupthäuser der Hofanlagen sowie Zweiständerbauten für die Heuerhäuser dominierten. Veränderungen der bauzeitlichen Substanz sind auch hier durch die Anbauen und an der östlichen Traufseite zu erkennen. Dennoch ist das Objekt in der Ausprägung der Bauaufgabe und -form für ein Gebäudes im landlichen Bereich des frühen 19. Jahrhunderts beispielhaft. Ein Merkmal ist der Aufsprung im Kammerfach. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfach ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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