Hof Borgmeyer
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Aschendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aschendorf
- Adresse
- Im Masch 56
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1866
- bis
- 1866
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467619
- Objekt-Nr.
- 8
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Am Ende eines kleinen Stichweges gelegnes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Vierständerbau, Unterrähm, Kammerfach mit Aufsprung, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1866 (i) durch Zimmermeister Bredemann, wohl unter Einbeziehung eines älteren Kerngerüstes. Im Inneren der Flettdielengrundriss erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Aschendorf liegt im Westen der Gemeinde Bad Rothefelde und grenzt unmittelbar an die Gemarkung Müschen, die bereits zur Gemeinde Bad Laer gehört. Topographisch fällt Aschendorf vom Höhenzug der Aschendorfer Berge im Norden nach Süden hin in ein Niederungsgebiet ab. Südöstlich erstreckt sich das große Waldgebiet des Staatsforsts Palsterkamp. Die übrige Landschaft erstreckt sich als Grün- und Ackerflächen. Verkehrstechnisch sind die überregionalen Straßen von Laer nach Dissen im Norden der Gemarkung und von dieser nach Süden abzweigenden Straße nach Versmold wichtig für Aschendorf. Im Kreuzungsbereich dieser Straßen kann die Kernsiedlung beiderseits des Salzbaches ausgemacht werden, die sich aus sieben Erbenhöfen und einem Markkötter zusammensetzt. Südlich dieses Siedlungspunktes liegen in Streulage weitere Voll- und Halberbenhöfe mit zugehörigen Heuerhäusern. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Streusiedlung am Westrand der Gemarkung ist der Hof Borgmeyer, für dessen Wohn-/Wirtschaftsgebäude - als integraler Bestandteil und Vertreter für die gesamte Hofanlage - daher eine siedlungsgeschichtliche Bedeutung begründet werden kann. Darüber hinaus ist das Haupthaus des Hofes ein Exponent eines Vierständerbau und eines der letzten, nahezu unverändert überkommenen Gebäude, dessen Substanz wohl in die Zeit vor 1866 zurückreicht. Veränderungen in der Substanz beziehen sich auf den Bau von 1866 selbst, der wohl unter Einbeziehung eines älteren Kerngerüstet und dessen Verlängerung im Bereich der ersten drei Fach errichtet wurde - das Wiederaufbauen und Weiterbauen ist ein wesentliches Merkmal von Fachwerkkonstruktionen. Der gute Erhaltungszustand des Objektes ist außergewöhnlich und für die Gemarkung als selten zu betrachten, denn lediglich im Bereich der Streusiedlungen haben sich Ausläufer der Bautraditionen des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts erhalten - einer Zeit, in der Drei- bzw. Vierständer-Fachwerkbauten für die Haupthäuser der Hofanlagen sowie Zweiständerbauten für die Heuerhäuser dominierten. Der authentische Vierständerbau des Hofes Borgmeyer weist sowohl das originale Bau- und Wandgefüge sowie das bauzeitliche Raumgefüge auf. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form ist das Wohn-/Wirtschaftsgebäude aber auch für ein Gebäudes im landlichen Bereich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts beispielhaft. Ein Merkmal ist der Aufsprung im Kammerfach. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfach ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes Dokument, welches nahezu ungestört überliefert ist, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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