Hof Middendorf
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Aschendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aschendorf
- Adresse
- Müschener Weg 11
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1848
- bis
- 1848
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467595
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Südlich der Müschener Straße gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Vierständerbau mit verputzten Bruchsteinaußenwänden, Eckquaderung und Fenstereinfassungen aus Sandstein, Satteldach, errichtet 1848 (i). Im Inneren das Innengerüst mit Ständerreihe und Flettbereich erhalten.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Aschendorf liegt im Westen der Gemeinde Bad Rothefelde und grenzt unmittelbar an die Gemarkung Müschen, die bereits zur Gemeinde Bad Laer gehört. Topographisch fällt Aschendorf vom Höhenzug der Aschendorfer Berge im Norden nach Süden hin in ein Niederungsgebiet ab. Südöstlich erstreckt sich das große Waldgebiet des Staatsforsts Palsterkamp. Die übrige Landschaft erstreckt sich als Grün- und Ackerflächen. Verkehrstechnisch sind die überregionalen Straßen von Laer nach Dissen im Norden der Gemarkung und von dieser nach Süden abzweigenden Straße nach Versmold wichtig für Aschendorf. Im Kreuzungsbereich dieser Straßen kann die Kernsiedlung beiderseits des Salzbaches ausgemacht werden, die sich aus sieben Erbenhöfen und einem Markkötter zusammensetzt - hierzu gehört auch der Hof Middendorf. Südlich dieses Siedlungspunktes liegen in Streulage weitere Voll- und Halberbenhöfe mit zugehörigen Heuerhäusern. Inmitten des Siedlungsschwerpunktes von Aschendorf wurde die Siedlungsstruktur durch Neubauerstellen und Wohnhaussiedlungen verändert. Ebenso wurde die überkommende Bausubstanz durch Um- und Neubauten stark überformt. Lediglich im Bereich der Streusiedlungen haben sich Ausläufer der Bautraditionen des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts erhalten. In dieser Zeit dominierten Drei- bzw. Vierständer-Fachwerkbauten für die Haupthäuser der Hofanlagen sowie Zweiständerbauten für die Heuerhäuser. Nach 1840 setzte bauhistorisch eine andere Entwicklung ein, da nun die hallenhausähnlichen und verputzten Bruchsteinbauten Einzug in die Baukultur des ländlichen Bauens – vor allem in den Siedlungsschwerpunkten in Aschendorf – erhielt. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude von Hof Middendorf ist ein typischer und ein sehr früher Vertreter dieser baugeschichtlichen Entwicklung, die in der ersten Hälftes des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Somit ist es als integraler Bestandteil der gesamten Hofanlage, die inmitten des nachträglich veränderten Siedlungskerns von Aschendorf liegt, nicht nur stellvertretend für die Siedlungsgeschichte von Bedeutung, sondern als seltenes Zeugnis einer weiterentwickelten Baukonstruktion auch für die Baugeschichte in der Region. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung als seltenes und sehr frühes Beispiel eines Vierständerbaus mit massiven Außenwänden in der Gemarkung ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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