Hof Meyer zu Helfern
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Aschendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aschendorf
- Adresse
- Am Forsthaus 9
- Objekttyp
- Scheune
- Baujahr
- 1701
- bis
- 1887
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467571
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Östlicher der Straße gelegene Scheune, zwischenzeitlich als zweiteiliger Gebäudekomplex: die ehemalige Scheune des abgegangenen Meyerhofes zu Helfern, als Wandständerbau mit teils aufgerähmten und teils eingehälsten Bundbalken, Giebel mit starker Knaggenvorkragung, Querdurchfahrtsdiele, Satteldach, später halb abgewalmt, errichtet 1701 (i). Nach Süden schloß ein zweigeschossiger, verputzter Wohnhausanbau mit Satteldach von 1887 an. Dieser wurde 1985 abgebrochen. Das Gebäude wird wohl als Forsthaus genutzt.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Aschendorf liegt im Westen der Gemeinde Bad Rothefelde und grenzt unmittelbar an die Gemarkung Müschen, die bereits zur Gemeinde Bad Laer gehört. Topographisch fällt Aschendorf vom Höhenzug der Aschendorfer Berge im Norden nach Süden hin in ein Niederungsgebiet ab. Südöstlich erstreckt sich das große Waldgebiet des Staatsforsts Palsterkamp. Die übrige Landschaft erstreckt sich als Grün- und Ackerflächen. Verkehrstechnisch sind die überregionalen Straßen von Laer nach Dissen im Norden der Gemarkung und von dieser nach Süden abzweigenden Straße nach Versmold wichtig für Aschendorf. Im Kreuzungsbereich dieser Straßen kann die Kernsiedlung beiderseits des Salzbaches ausgemacht werden, die sich aus sieben Erbenhöfen und einem Markkötter zusammensetzt. Südlich dieses Siedlungspunktes liegen in Streulageweitere Voll- und Halberbenhöfe mit zugehörigen Heuerhäusern. Siedlungsgeschichtlich von großer Bedeutung war der Hof Meyer zu Helfern mitsamt Mühle im Westen der Gemarkung, der zum Kloster Iburg gehörte. Das als Forsthaus genutzte Objekt ist - neben der Mühle - der letzte Bestandteil des Meyerhofes und daher wichtiger Bestandteil der Siedlungsstruktur und -geschichte sowie - als Zulieferer für das Kloster Iburg - der Wirtschaftsgeschichte von Aschendorf. Darüber hinaus ist es eines der letzten wirtschaftlichen Nebengebäude in der Gemarkung, deren Substanz bis heute überdauert hat, und zugleich das älteste Gebäude in Aschendorf. Trotz der Veränderungen im 19. Jahrhundert - der Anbau eines Wohnteils, der bereits wieder entfernt wurde - ist es in seiner Baukonstruktion und seinem Erscheinungsbild als Zeugnis aus der Zeit um 1700 erhalten geblieben. Die in der Gemarkung überkommende, historische Bausubstanz wurde größtenteils durch Um- und Neubauten stark überformt. Lediglich im Bereich der Streusiedlungen haben sich Ausläufer der Bautraditionen von Haupthäusern des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts erhalten. Dass sich mit diesem Objekt ein historisches Wirtschaftsgebäude aus noch früherer Zeit erhalten hat, ist für die gesamte Gemeinde eher selten. Neben der typischen Baukonstruktion aus der Zeit um 1700 dokumentiert das Gebäude mit den aufwendigen Schnitzarbeiten einen Bauschmuck, der in der Gemarkung wohl an keinem anderen Wirtschaftsgebäude überkommen ist. An der Erhaltung der ehemaligen Scheune besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, handwerklichen Gestaltwerte und aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung als letztes Dokument eines Wirtschaftsgebäudes aus der Zeit um 1700 ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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