Brunnenschacht mit Solequelle und Gedenkstein
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Bad Rothenfelde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Rothenfelde
- Adresse
- Am Kurpark o. Nr.
- Objekttyp
- Quellfassung
- Baujahr
- 1724
- bis
- 1979
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467407
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten des Kurparks gelegene Solequelle, massiv mit Bruchsteinmauerwerk eingefasst, als Ausgangspunkt eines komplexeren Stollensystems zur Solleitung, errichtet ursprünglich nach Entdeckung der Quelle 1724. Südlich der Quelle befindet sich der Gedenkstein in Form einer Kartusche mit Wappen von Ernst August II. von Hannover und Inschrift "Durch Gottes Gnade ist dieser Salzbrunn/ Erfunden 1724 den 22 September". Gedenkstein und Quelle wurden 1979 neu eingefasst.
- Denkmalbegründung
- Die Entwicklung von Bad Rothenfelde zur Ortschaft und zur Gemeinde erfolgte erst nach Entdeckung der Salzquellen 1724, in der Zeit, als Ernst August II. von Hannover Fürstbischof von Osnabrück und damit Landesherr in Bad Rothenfelde war. In der Folge entstanden Salzgewinnungsanlagen, Wohnungen für Beschäftigte sowie ab Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt Gebäude für den Kurbetrieb, welcher in der staatlichen Anerkennung als Heilbad 1965 gipfelte. Mit dem Alten Gradierwerk entstand 1773/74 neben mehreren Solleitungen und Siedekotten das älteste heute noch erhaltene bzw. wiederaufgebaute Gebäude der Salzgewinnung in Bad Rothenfelde. Es schließt unmittelbar südöstlich an die erbohrte Quelle an. Diese Quelle war die erste Solequelle und somit Ausgangspunkt der orts-, stadtbau- und wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung von Bad Rothenfelde, einer Entwicklung, die mittlerweile fast über 300 Jahre andauert – bis in die 1870er war die Salzgewinnung Haupterwerbszweig in Bad Rothenfelde und wurde unmittelbar vom Kurbetrieb bin in die heutige Zeit abgelöst. Mit der Entdeckung der Heilkraft von Solequellen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der daraus resultierenden Entwicklung Bad Rothenfeldes ab 1811 zum Bade- und Kurort wurden neben dem Neuen Gradierwerk 1818-24 auch das erste Badehaus im Jahre 1852 und eine Trinkhalle errichtet. Nach Rückgang des Ertrages der Saline, da entsprechende Fabriken nicht den gewünschten Umsatz einbrachten, wurde die Konzentration zum Kur- und Badeort nach Kauf der Saline vom Preußischen Staat 1871 weiter vorangetrieben. Führend dabei war Heinrich Schüchtermann, Mitglied und Aufsichtsrat der neu gegründeten Saline-Solbad Aktiengesellschaft. Zahlreiche Fremdenzimmer und –heime sowie Klinikbetriebe entstanden, private Logierhäuser mit Restaurationsbetrieben sowie Villen im Landhausstil als Privathäuser. 1881/82 wurde schließlich der repräsentative Kurpark angelegt, in dessen nördlichem Bereich die erste Solequelle mit in die Gestaltung einbezogen wurde. Zudem weist ein Gedenkstein, ebenfalls in prominenter Lage inmitten des Kursparks, auf dieses wichtige Ereignis der Entdeckung des Salzes hin. Quelle und Gedenkstein sind - wie auch das unterirdisch direkt anschließende Stollensystem - daher integraler Bestandteil der salinetechnischen Anlagen in Bad Rothenfelde und Ursprung der Entwicklung des Ortes zu einem Kur- und Badeort, der sich bis heute authentisch zum einen in der frühindustriellen Phase mit der Einrichtung eines Salzwerkes und entsprechenden Siedeeinrichtungen zeigt, und zum anderen in den überkommenden Kuranlagen, wie Kurpark, Musikpavillon, Sprudelquellen, Villenbebauung im Nordwesten, Neuen Badehaus und Kurhotel. An der Erhaltung der eingefassten Solequelle und des zugehörigen Gedenksteines besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das räumliche Gefüge des Kurparkes, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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