Westfälischer Hof
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Bad Rothenfelde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Rothenfelde
- Adresse
- Am Kurpark 1
- Objekttyp
- Gasthaus
- Baujahr
- um 1880
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467383
- Objekt-Nr.
- 18
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Östlich des südlichen Bereiches des Kurparkes gelegenes Gasthaus von um 1880, aus dem Markkotten Grafe hervorgegangen. Traufständiger, zweigeschossiger, elfachsiger, verputzter Massivbau, Öffnungen mit flachen Segmentbögen und Sandsteineinfassungen, Satteldach. Rückwärtig ein eingeschossiger Vorbau und seitliche Flügelanbauten direkt anschließend.
- Denkmalbegründung
- Mit der Entdeckung der Heilkraft von Solequellen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der daraus resultierenden Entwicklung Bad Rothenfeldes ab 1811 zum Bade- und Kurort wurden neben dem Neuen Gradierwerk 1818-24 auch das erste Badehaus im Jahre 1852 und eine Trinkhalle errichtet. Nach Rückgang des Ertrages der Saline, da entsprechende Fabriken nicht den gewünschten Umsatz einbrachten, wurde die Konzentration zum Kur- und Badeort weiter vorangetrieben. Zahlreiche Fremdenzimmer und –heime sowie Klinikbetriebe entstanden, private Logierhäuser mit Restaurationsbetrieben sowie Villen im Landhausstil als Privathäuser. Für die Badegäste wurde zudem das Kurhotel als Beherbergungsbetrieb erster Klasse errichtet. Zunächst unabhängig vom aufblühenden Kurbetrieb steht in seinen Ursprüngen das Gasthaus "Westfälischer Hof", ehemals "Grafe'sches Hotel". Der Bau von um 1880 wurde anstelle des Markkotten Grafe errichtet, der bereits seit 1766 nachweislich als Gasthaus für die bäuerliche Bevölkerung der Umgebung diente. Neben einem Gastwirt und einem Beherbergungsbetrieb, welche im 19. Jahrhundert überliefert sind, wurde der Vorgängerbau vorwiegend für festliche Anlässe, wie Hochzeiten genutzt und steht zunächst in keinem Zusammenhang mit der Entwicklung von Bad Rothenfelde zum Kur- und Badeort. Erst mit Verkauf der Saline in Bad Rothenfeld 1871 und der nachfolgenden wirtschaftlichen Fokussierung auf den Bade- und Kurbetrieb wurde auch der Neubau des Gasthauses und deren Einbindung in den Haupterwerbszweig des Ortes begonnen. Dazu ließ der Besitzer Heinrich Grafe ein kleines Hotel mit Badebetrieb erbauen, zu dem wohl auch einige Solleitungen aus der alten Solequelle gelegt wurden. Bis 1894 wurde das Gasthaus nochmals um einen Saal und Kegelbahn sowie 1957 um ein Lichtspielhaus erweitert. Somit ist das Gasthaus nicht nur bautypologisch, sondern auch hinsichtlich wirtschaftsgeschichtlicher Aspekte wichtiger Teil der beginnenden Blütezeit und des Aufstiegs Bad Rothenfeldes bis hin zum staatlich anerkannten Heilbad 1965. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Gasthauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte sowie für die Sozialgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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