Kurhaus

Kurhaus/Hotel_Südwestliche Traufseite, von Südwest nach Nordost (2012)

Kuthaus/Hotel_Südlicher Gebäuderiegel, nördliche Traufseite, von Nordost nach Südwest (2020)

Kurhaus/Hotel_Östliche Gebäudeecke, von Ost nach West (2020)

Kurhaus/Hotel_Südwestliche Traufseite, von Süd nach Nord (2012)

Kurhaus/Hotel_von Ost nach West (1980)
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Bad Rothenfelde
- Gemarkung
- Bad Rothenfelde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bad Rothenfelde
- Adresse
- Parkstraße 1
- Objekttyp
- Hotel
- Baujahr
- 1875
- bis
- 1914
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35467315
- Objekt-Nr.
- 21
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Am östlichen Nordrand des Kurparkes gelegenes Kur- und Badehotel, aus dem Markkotten Höcker und nachfolgendem altem Badehotel hervorgegangen und seit 1914 von der Rothenfelder Salinen- und Solebad-Aktiengesellschaft in der heutigen Form umgebaut. Repräsentativer dreigeschossiger, weiß verputzter Massivbau mit Mansarddach aus zwei rechtwinklig zu einander stehenden Flügeln mit turmartigem Aufsatz im Schnittpunkt. Die Fassaden lebhaft gegliedert durch Zwerchhäuser, erkerartige Ecktürmchen und Balkone.
- Denkmalbegründung
- Die Entwicklung von Bad Rothenfelde zur Ortschaft und zur Gemeinde erfolgte erst nach Entdeckung der Salzquellen 1724. In der Folge entstanden Salzgewinnungsanlagen, Wohnungen für Beschäftigte sowie ab Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt Gebäude für den Kurbetrieb, welcher in der staatlichen Anerkennung als Heilbad 1965 gipfelte. Mit dem Alten Gradierwerk entstand 1773/74 neben mehreren Solleitungen und Siedekotten das älteste heute noch erhaltene bzw. wiederaufgebaute Gebäude der Salzgewinnung in Bad Rothenfelde. Es schließt unmittelbar südöstlich an die erbohrte Quelle an. Mit der Entdeckung der Heilkraft von Solequellen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der daraus resultierenden Entwicklung Bad Rothenfeldes ab 1811 zum Bade- und Kurort wurden neben dem Neuen Gradierwerk 1818-24 auch das erste Badehaus im Jahre 1852 und eine Trinkhalle errichtet. Nach Rückgang des Ertrages der Saline, da entsprechende Fabriken nicht den gewünschten Umsatz einbrachten, wurde die Konzentration zum Kur- und Badeort nach Kauf der Saline vom Preußischen Staat 1871 weiter vorangetrieben. Führend dabei war Heinrich Schüchtermann, Mitglied und Aufsichtsrat der neu gegründeten Saline-Solbad Aktiengesellschaft. Zahlreiche Fremdenzimmer und –heime sowie Klinikbetriebe entstanden, private Logierhäuser mit Restaurationsbetrieben sowie Villen im Landhausstil als Privathäuser. 1881/82 wurde schließlich der repräsentative Kurpark angelegt und in dessen nördlichem Bereich eine neue Möglichkeit für Konzerte geschaffen, um auch der steigenden Zahl von Kurgästen Rechnung zu tragen: der Musikpavillon in Form einer Konzertmuschel. Bei schlechtem Wetter wurde der Konzertsaal, welcher dem Musikpavillon gegenüberlag, für die mehrfachen musikalischen Aufführungen am Tag genutzt. Leider hat sich der Konzertsaal nicht erhalten. Städtebaulich dominant und zugleich als Grenze und architektonische Rahmung des Kurparks zeigt sich das Kurhotel. Es ist ein repräsentatives und zugleich typisches Beispiel der sogenannten Bäderarchitektur, wie sie - erstmals 1793 in Heiligendamm mit dem dortigen Kurhaus in der Architekturgeschichte auftretend - verstärkt ab 1880 in den großen Badeorten sowohl an den Küsten als auch im Binnenland entsteht. Besonders bei diesem Baustil ist die Verwendung von Elementen verschiedener Stilepochen. Unverkennbar sind die mehrgeschossigen, villenartigen Gebäude mit bewegten Fassaden, Balkonen und Veranden sowie Erkern mit kleinen Türmchen und Aufbauten als Dachabschluss. Diese Stilelemente lassen sich auch beim Kurhotel erkennen. Es ist wichtiges Zeugnis der beginnenden Blütezeit des Bade- und Kurbetriebes in Bad Rothenfelde, die mit der Anerkennung zum Kurort 1905 erstmals ihren Höhepunkt erreichte. Die überkommenen Kuranlagen, wie Kurpark, Musikpavillon, Sprudelquellen, Neuen Badehaus, Villenbebauung im Nordwesten und Kurhotel sind ebenso wie die salinetechnischen Anlagen aus der frühindustriellen Phase im Rahmen der Errichtung eines Salzwerkes und entsprechenden Siedeeinrichtungen integraler Bestandteil der orts-, stadtbau-, und wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung von Bad Rothenfelde und dessen kontinuierlicher Weiterentwicklung. An der Erhaltung des Kurhotels besteht daher aufgrund der geschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Stadtbau- und Wirtschaftsgeschichte, für die Bau- und Kunstgeschichte als beispielhaft ausgeprägter Stil- und Gebäudetypus, aufgrund der künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und aufgrund der städtebaulichen Bedeutung als Element mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Kurhaus/Hotel_Südwestliche Traufseite, von Südwest nach Nordost (2012)

Kuthaus/Hotel_Südlicher Gebäuderiegel, nördliche Traufseite, von Nordost nach Südwest (2020)

Kurhaus/Hotel_Östliche Gebäudeecke, von Ost nach West (2020)

Kurhaus/Hotel_Südwestliche Traufseite, von Süd nach Nord (2012)

Kurhaus/Hotel_von Ost nach West (1980)