Stift Börstel
- Landkreis
- Osnabrück
- Samtgemeinde
- Fürstenau [Sg]
- Gemeinde
- Berge
- Gemarkung
- Börstel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Börstel
- Objekttyp
- Stift
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35319810
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Zisterzienserinnenkloster 1244 in Menslage gegründet, 1250 nach Börstel verlegt. 1464 Klosterreform. In der Reformationszeit allmählicher Übergang zum evangelischen Glauben, insbesondere unter Äbtissin Beata Schade (1532-1556). 1674 festgeschrieben als gemischtkonfessionelles Stift mit zwölf Kapitularinnen adliger Herkunft (überwiegend evangelisch, doch zwei katholische Plätze). Im Börsteler Wald gelegene Stiftsanlage aus Gebäuden seit dem 13. Jh., für einzelne ein vorklösterlicher Ursprung nicht ausgeschlossen. Im Zentrum die gotische Klosterkirche und nördlich von ihr drei Flügel der mittelalterlichen Klausuranlage. Östlich und nördlich davon Stall- und andere Wirtschaftsbauten vom 13.-20. Jh., südöstlich die "Abtei" aus dem 19. Jh. und am Südrand des parkartig gestalteten Stiftsbereichs weitere Stallgebäude sowie Schule, Küsterhaus und Propstei, letztere im Kern ebenfalls mittelalterlich. Die Gebäude heute überwiegend als Tagungsräume und Gästeunterkünfte des Stifts genutzt.
- Denkmalbegründung
- Das Zisterzienserinnenkloster Börstel wurde 1244 durch Otto I., Graf von Oldenburg, und seinen Neffen Johann I. gegründet und 1250 an den heutigen Ort verlegt. Als landesherrliche Gründung ist Börstel von landesgeschichtlicher Aussagekraft, und dies gilt auch für die späteren historischen Wechselfälle insbesondere zur Reformationszeit: Bis heute spiegelt das in ein gemischtkonfessionelles Stift umgewandelte frühere Kloster die konfessionell unentschiedene Situation im Hochstift Osnabrück wider. Neben die landesgeschichtliche Bedeutung tritt gleichberechtigt die kirchengeschichtliche. Die Anlage des Stifts wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und in Teilbereichen überformt, doch ist im Kernbereich der ehemaligen Klausur in ungewöhnlich vollständiger Weise eine mittelalterliche Klosteranlage des 13. und frühen 14. Jhs. erhalten; hervorzuheben ist daher außer dem Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte der ungestörte Überlieferungswert der Anlage. Auch die Gebäude weiteren Umfeld haben zum Teil noch einen mittelalterlichen Kern, besitzen aber vor allem für die neuzeitliche Geschichte des Stifts Zeugniswert (dies gilt übrigens auch für die späteren Überformungen der Klausur). Die Einzelbauten leisten alle einen städtebaulichen Beitrag zur Gesamtanlage des Stifts. Schließlich ist das Stift Börstel durch seine völlig vereinzelte Lage im Börsteler Wald, umgeben von Wirtschaftsgebäuden, Garten- und Weideland, Teichen und im weiteren Umkreis Vorwerken mit weiteren landwirtschaftlichen Flächen, ein in Niedersachsen einmalig gut nachvollziehbares Beispiel für den mittelalterlichen Landesausbau durch eine Klostergründung in zuvor unkultiviertem Gebiet; um fast alle anderen Klöster entwickelten sich später wenigstens kleine Ortschaften, am ehesten ist mit Börstel noch Wülfinghausen vergleichbar. Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung der Gruppe "Stift Börstel" und ihrer Teile im öffentlichen Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 35467880 | Klosterkirche | Berge - Börstel - Börstel - Börstel 2
35468713 | Stiftsgebäude | Berge - Börstel - Börstel - Börstel 1
46348125 | Klostergebäude | Berge - Börstel - Börstel - Börstel 3
46348164 | Klostergebäude | Berge - Börstel - Börstel - Börstel ohne Nr.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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