Jüdischer Friedhof Rosdorf
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Rosdorf
- Gemarkung
- Rosdorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rosdorf
- Adresse
- An der Dehne
- Objekttyp
- Jüdischer Friedhof
- Baujahr
- 1728
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35278656
- Objekt-Nr.
- 201
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie Der jüdische Friedhof Rosdorf wurde 1728 angelegt. (Meinhardt 1988, S. 439) Die letzte Beisetzung eines Gemeindemitgliedes fand 1929 statt. (NLA HA) Später hat hier mindestens ein Zwangsarbeiter, der bei der Befreiung im April 1945 starb, seine letzte Ruhestätte gefunden. (Internetseite Topographie der Erinnerung Südniedersachsen) Der Begräbnisplatz wurde vermutlich in nationalsozialistischer Zeit zerstört. 1960 befand sich der Friedhof laut einer Übersicht des Regierungspräsidiums Hildesheim in einem verwahrlosten Zustand. Gräber, Wege und das 220 qm große Gräberfeld waren überwuchert, lediglich vier Doppelgräber noch erkennbar. Grabsteine, Einfriedung und Tor fehlten. 1960 erfolgte eine Instandsetzung des Begräbnisplatzes nach Planungen von Rudolf Stichnothe. Der Begräbnisplatz erhielt eine Einfriedung und wurde neu bepflanzt. (NLA HA) Seit 1985 weist eine Tafel am Eingang den Friedhof aus: „Jüdischer Friedhof zu Rosdorf“. (Internetseite Topographie der Erinnerung Südniedersachsen) 2013/14 wurde der Jägerzaun durch einen neuen Holzzaun ersetzt. (Homepage Ruth Finckh) Quellen/Literatur Typoskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig. Typoskript Rieke, Gottlieb: Rosdorf – ein Göttinger Stadtdorf. 1964; zum jüdischen Friedhof: S. 67a. NLA HA Nds. 100 Acc. 141/97 Nr. 602 Instandsetzung jüdischer Friedhöfe im Reg.-Bez. Hildesheim. Bd. 2. Laufzeit 1960-1972. Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 158. Meinhardt, Günther: Chronik der Gemeinde Rosdorf und ihrer Ortschaften. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1933. Gudensberg-Gleichen 1988; zum jüdischen Friedhof: S. 439, 441. Obenaus, Sibylle: Göttingen. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 626-663; zum jüdischen Friedhof: S. 634, 660. Wilhelm, Peter: Die Synagogengemeinde Göttingen, Rosdorf und Geismar 1850-1942. (Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen; 11). Göttingen 1978.
- Beschreibung
- Der Begräbnisplatz liegt südlich von Rosdorf am Fuße des Wartberges, nahe der Verbindungsstraße Rosdorf - Obernjesa. Die langgestreckte, schmale, mit Bäumen bestandene Parzelle, die nach Südosten ansteigt, ist mit einem Holzzaun eingefriedet. In Teilen wird sie von einer Hecke gesäumt. Der Zugang erfolgt von Westen über einen Feldweg. Oberirdisch sind keine Grabsteine mehr erhalten. Im nördlichen Bereich des Friedhofs finden sich Kantsteine mehrerer Gräber, die so angeordnet sind, als bildeten sie die Einfassung einer Grabstelle.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des 1728 angelegten jüdischen Friedhofs Rosdorf besteht aufgrund seiner historischen und wissenschaftlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde von Rosdorf ist er sowohl ein aussagekräftiger Ort der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als eines der wenigen Zeugnisse für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niedersachsen besitzt der Friedhof einen hohen Erinnerungswert.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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