Jüdischer Friedhof Ebergötzen
- Landkreis
- Göttingen
- Samtgemeinde
- Radolfshausen [Sg]
- Gemeinde
- Ebergötzen
- Gemarkung
- Ebergötzen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ebergötzen
- Objekttyp
- Jüdischer Friedhof
- Denkmalstatus
- Prüffall
- Im Denkmalverzeichnis
- Nein
- Objekt-ID
- 35247864
- Objekt-Nr.
- 51
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe-ohne-Grabsteine
- Jüdische Topographie Es ist nicht bekannt, wann der jüdische Begräbnisplatz in Ebergötzen angelegt wurde. Um 1700 sind die ersten Juden in Ebergötzen nachweisbar. (Ebeling 2005, S. 500) 1852/53 lebten bereits „ein paar Judenfamilien“ in der Ortschaft, 1895/96 waren schon keine Familien mehr ansässig. (Meinhardt 1991, S. 99) Die letzte Beerdigung fand wohl kurz vor oder nach der Jahrhundertwende statt. (Ebeling 2005, S. 506). Nachdem die letzten Juden Ebergötzen verlassen hatten, übernahm das Forstamt die Verwaltung des Friedhofes. (Meinhardt 1991, S. 100) Als 1937 der Aufmarschplatz vor dem nahegelegenen Kriegerdenkmal erweitert werden sollte, nahm man dies zum Anlass, den Friedhof einzuebnen. (Meinhardt 1991, S. 101) Zu jener Zeit sollen nach Meinhardt noch 40 Grabstätten vorhanden gewesen sein. (Meinhardt 1991, S. 100) Grabsteine und -einfassungen wurden abgeräumt, die Grabsteine teilweise behauen und als Mauersteine für die Stützmauer des Aufmarschplatzes, die Grabeinfassungen seitlich am Treppenaufgang zum Kriegerdenkmal verwendet. (vgl. Schaller o.J.) 1992 entdeckte Professor Schaller einzelne Grabsteine und Fragmente und ließ sie aus dem Mauerwerk herauslösen. (Göttinger Tageblatt [?] 1994, S. 12) Das Friedhofsgelände wurde an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen übertragen. Die geborgenen Grabsteinfragmente sind im Moment noch eingelagert, sollen aber in naher Zukunft, eingearbeitet in ein Lapidarium, auf den Friedhof zurückkehren. (E-Mail B. Riethmüller, 2023) Quellen Typoskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen, Typoskript | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Schaller o.J. Schaller, Berndt: Grabsteinfragmente auf dem jüdischen Friedhof zu Ebergötzen. Typoskript o.J. | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Literatur Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 42. Ebeling 2005 Ebeling, Hans-Heinrich: Duderstadt. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 497-507; zum jüdischen Friedhof: S. 503, 506. Göttinger Tageblatt [?] 1994 Mit dem Rücken zu den Gräbern. Letzte Spuren jüdischen Lebens im Landkreis. In: Göttinger Tageblatt [?], 01.08.1994, S. 12. Hütt 2012 Hütt, Götz: Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt (Schriftenreihe der Geschichtswerkstatt Duderstadt). Norderstedt 2012. Klocke 2013 Klocke, Katharina: Verlassen und zerstört. Auf dem jüdischen Friedhof Ebergötzen soll Gedenkstätte errichtet werden. In: Göttinger Tageblatt, 17.07.2013, S. 13. Meinhardt 1991 Meinhardt, Günther: Chronik der Gemeinden Ebergötzen und Holzerode. Ebergötzen 1991; zum jüdischen Friedhof: S. 100/101, 167/168. Meinhardt 2006 Meinhardt, Günther: Geschichte der Kirchengemeinde Ebergötzen. o.O. 2006; zum jüdischen Friedhof: S. 58/59
- Beschreibung
- 150 qm großer, mit Bäumen bestandener Begräbnisplatz, westlich des historischen Ortskerns am Hang, unterhalb des Kriegerdenkmals gelegen. Mit Holzzaun eingefriedet. Zugang von Nordosten über zweiflügeliges Eingangstor. Keine Grabsteine sichtbar erhalten.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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