Synagoge Dransfeld
- Landkreis
- Göttingen
- Samtgemeinde
- Dransfeld [Sg]
- Gemeinde
- Dransfeld, Stadt
- Gemarkung
- Dransfeld
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dransfeld
- Adresse
- Gerlandstraße 7
- Objekttyp
- Synagoge
- Baujahr
- 1835
- bis
- 1836
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35246591
- Objekt-Nr.
- 17
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Synagogen
- Aus einer archivalischen Quelle aus dem Jahr 1826 ist belegt, dass die jüdische Gemeinde in Dransfeld bereits seit mehr als 50 Jahren einen jüdischen Betsaal besäße, der sich im Haus des Jacob Kaufmann in der Langen Straße (damals Nr. 40) befinde. Aufgrund von Platzmangel und Streitigkeiten mit Kaufmann verlegte die jüdische Gemeinde ihren Betsaal in ein bestehendes Gebäude des Juden Philip Löwenstern in der Gerlandstraße (ehemals Falkenstieg, Nr. 53) und stellte im Jahr 1826 ein Antrag zur Errichtung einer neuen Synagoge, dem mit Schreiben der Königl. Landdrostei vom 5.01.1827 stattgegeben wurde. [Schucht 2005, S. 492] Die Finanzierung des neuen Synagogengebäudes scheint sich, vermutlich nicht zuletzt wegen des Stadtbrandes von 1834, schwierig gestaltet zu haben. [Ebd.] Der Bauvertrag mit Baumeister Hartig[?] aus dem Jahr 1835 sah eine Bezahlung von 230 Thl. und eine Fertigstellung 14 Tage nach Pfingsten [1836] vor. [NLA HA Hann 74 Münd Nr. 8630, zit. n. Hinze/Meier-Engelen/Kremeike o. J., S. 26] Am Bau beteiligt waren Zimmermeister Friedrich Südekum, Mauerermeister Heinrich Ruscher für die Maurer- und Weißbindearbeit und der Tischlermeister Friedrich Hardtmann…“ [Stadtarchiv Dransfeld, 360-06, zit. nach Hinze/Meier-Engelen/Kremeike o. J., S. 4] Aus Archivalien gehen Mauerer-, Weißbinder- und Schlosserarbeiten im Jahr 1867/68 hervor, in deren Zug der Platz vor der Synagoge eingefriedet und mit Blumen bepflanzt wurde. Weitere Instandsetzungsarbeiten fanden im Jahr 1880 statt. Für die Elektrifizierung der Synagoge und jüdischen Schule wurde im Jahr 1921 ein Kredit aufgenommen. Im Zuge von Ausbesserungsarbeiten im Jahr 1927 wurden die straßenseitige Westfassade und ein Teil der Südostfassade durch Mauerwerkwände ersetzt. [Hinze/Meier-Engelen/Kremeike o. J., S. 4–5] In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagogeneinrichtung verbrannt, das Gebäude selbst blieb jedoch aufgrund der engen Nachbarschaft zu Fachwerkhäusern erhalten. [Schucht 2005, S. 494] Für die Jahre 1939–44 ist eine Nutzung als Luftschutzschule belegt, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die ehemalige Synagoge dann als Lager für Rohtabak genutzt. Die JTC verpachtete die ehemalige Synagoge an die katholische Kirche in Hildesheim, die sie am 22.07.1951 als Kirche „Zu den sieben Schmerzen Mariä“ unter dem Patrozinium der heiligen Hedwig weihte. [Hinze/Meier-Engelen/Kremeike o. J., S. 5] Am 20.11.1983 wurde links des Haupteinganges eine Gedenktafel aus Marmor mit der folgenden Inschrift angebracht: „Diese SYNAGOGE – 1810 erbaut – entging den Brandstiftungen des 9.XI.1938. Die hier beteten wurden vertrieben und vernichtet. BEWAHRET IHR VERMÄCHTNIS! 1951–1975 Kapelle der katholischen Gemeinde“ [Ebd., S. 13] Die hier genannte Bauzeit ist nicht nachgewiesen. Im Jahr 1985 erwarb die benachbarte Tischlerei das ehemalige Synagogengebäude und erweiterte ihren Betrieb in dessen Räume. Im Zuge der Umnutzung wurde das Dach erneuert, die Frauenempore zurückgebaut, die Treppe versetzt, ein Teil der Brandmauer durchbrochen und eine zusätzliche Verglasung von innen vor die Fenster gesetzt. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Schucht 2005 Schucht, Gisela: Dransfeld. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 1, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 488–496. [zur Synagoge, S. asdf., asdf] Hinze/Meier-Engelen/Kremeike o. J. Hinze, Ulrike/Meier-Engelen, Birgit/Kremeike, Frank-Michael: Die ehemalige Synagoge von Dransfeld. Masch. Man., TU Braunschweig, Institut für Bau- und Stadtbaugeschichte, Fachgebiet Baugeschichte, o. J. Lufen 1993 Lufen, Peter Ferdinand [Bearb.]: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,2): Landkreis Göttingen, T. 1: Altkreis Münden mit den Gemeinden Adelebsen, Bovenden und Rosdorf — Braunschweig, 1993, S. 112
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