Rüstringer Stadtpark
- Landkreis
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemeinde
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemarkung
- Rüstringen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rüstringer Stadtpark
- Adresse
- Neuengrodener Weg
- Objekttyp
- Stadtpark
- Baujahr
- 1914
- bis
- 1920
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35154929
- Objekt-Nr.
- 1359
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Der formal gestaltete, jedoch charakterisierend in den landschaftlichen Zusammenhang eingefügte Rüstringer Stadtpark ist zwischen 1914 und 1920 nach Plänen des Hamburger Gartenarchitekten Leberecht Migge angelegt worden. Das architektonische Hauptelement des Volksparks bildet ein breiter, künstlich angelegter Kanal, der in Ost-West-Richtung verläuft, an beiden Enden in rechteckig angelegten Wasserbecken mündet und von einer eng gepflanzten Pappelallee begleitet wird. Die parallel zum Kanal verlaufenden Hauptwege sowie die meist senkrecht dazu angeordneten Parkwege erschließen verschiedene Parkräume, die in einem Wechsel von Wald- und Wiesenbereichen gestaltet sind. Die Wegestrukturen und Raumabfolgen, der Gehölzbestand in seiner prägnanten Artenverwendung sowie tradierte historische Strukturen sind weitgehend erhalten. Geschlossene Waldbereiche wechseln sich mit Spiel- und Liegewiesen sowie intimen Ruheräumen ab, Blumengärten und Kinderspielplätze sowie Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung sind wichtige Elemente innerhalb des Parks. Alleen und Baumreihen sowie blockartig angelegte Gehölzpflanzungen unterstreichen den formalen Charakter der Anlage. Am östlichen Kanalbecken befindet sich ein Bootshaus mit Gaststätte und einer vorgelagerten Promenade, die ursprünglich mit einer dreireihigen Platanenreihe bepflanzt war. Der an der Südseite des Stadtparks gelegene Rosenhügel mit seiner streng axialen Gestaltung ist mit dem Aushub des Kanals und des westlichen Wasserbeckens aufgeschüttet worden.
- Denkmalbegründung
- Der Rüstringer Stadtpark wurde 1913 durch den Gartenarchitekten Leberecht Migge als Volkspark konzipiert und in den Jahren 1914-20 unter seiner Leitung weitgehend angelegt. Bis heute erfuhr der Park keine gesamtheitliche Überplanung und ist damit ein bedeutendes Beispiel eines Volksparks des frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland. Die moderne Freiflächenpolitik des Oberbürgermeisters der 1911 gegründeten Stadt Rüstringen und seines damaligen Stadtbaurats Martin Wagner gab durch ihre sozialreformerischen und hygienischen Vorgaben den Impuls für die Anlage des Stadtparks. Er sollte den vielen neuen Bewohnern, die durch den forcierten Ausbau der kaiserlichen Marineanlagen in die Gegend um Wilhelmshaven gezogen waren, zur Erholung dienen. Migge verfolgte bei der Planung die der neuen Volksparkbewegung entsprechenden Prinzipien von weitgehender Nutzbarkeit, realisiert durch eine streng architektonische Formensprache. Der Rüstringer Stadtpark ist eines der wenigen erhaltenen Objekte dieses Typs und daher beispielhaft in seiner Ausprägung und Überlieferung. Darüber hinaus ist er bedeutsam für die Orts-, Siedlungs- und Sozialgeschichte und hat aufgrund seiner nicht alltäglichen Gestaltwerte auch künstlerische Bedeutung. Seine Erhaltung liegt zudem aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung und der städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägenden Einfluss auf das Ortsbild im öffentlichen Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb