Neu-Siebethsburg: Högersiedlung I
- Landkreis
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemeinde
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemarkung
- Rüstringen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Siebethsburg
- Objekttyp
- Wohnsiedlung (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35135109
- Objekt-Nr.
- 15
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Angegliedert an die Parksiedlungen Alt-Sieberthsburg entstanden 1936-1940 die beiden Siedlungen Neu-Sieberthsburg: Högersiedlung I und II, nach Plänen des Vorreiters des norddeutschen Backsteinexpressionismus Fritz Höger. Mit den Hauptachsen Bismarckstraße im Süden und tom-Brok-Straße im Norden entstand die Högersiedlung I ab 1936 als ein großzügiges Quartier mit einer einheitlichen, im Detail jedoch individuell gestalteten ein- bis viergeschossigen Wohnbebauung im Stile des Backsteinexpressionismus unter Walmdächern mit bildlichen Darstellungen in Ziegelziersetzung. Zu der markanten Architektur gehörte auch eine umfassend geplante Landschaftsgestaltung mit Grünanlagen, Hausgärten und Lauben.
- Denkmalbegründung
- Mit den Stadterweiterungen Neu-Siebethsburg: Högersiedlung I und II schuf Fritz Höger für den Siedlungsbau der 1930er Jahre beispielhafte Quartiere, die einer städtebaulichen Gesamtplanung unterliegen, harmonische, sich wiederholende Gestaltmerkmale aufweisen und dennoch über eine individuelle Variation an Art und Umfang der Ausgestaltung von expressionistischer Backsteinornamentik verfügen. Unter Einbeziehung der Freiflächen zeigt sich die Högersiedlung I als umfangreich geplante Wohnsiedlung, die wegen ihrer überdurchschnittlichen Begrünung mit einzelnen Gartenparzellen für jede Wohneinheit bis heute auch 'Gartenstadt' genannt wird. So entstanden zwischen 1936 und 1940 in 14 Bauabschnitten zwischen 1000 und 2000 Wohneinheiten, deren Grundprinzipien den Leitgedanken der Gartenstadtbewegung entsprechen. Mit dem bundesweiten Bevölkerungswachstum nach Ende des 2. Weltkrieges sowie dem veränderten Lebensgefühl und Wunsch nach Wandel wurde der Wohnungsbau neu gedacht. Die architektonische Trennung von ländlicher und städtischer Architektur fand einen gemeinsamen Nenner in der Gartenstadt-Architektur. Neue Stadtteile entstanden mit aufgelockerter Wohnbebauung, die Raum für eine ruhige Wohnathmosphäre, bessere Belichtung, Frei- und Grünflächen bot und die Selbstversorgung mit hauseigenen Nutzgärten unterstützte, ohne dabei die Vorteile der städtischen Infrastruktur zu verlieren. An der Erhaltung der Högersiedlung I besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Stadtgeschichte Wilhelmshavens und im Rahmen der Siedlungs- und Stadtbaugeschichte als eines der herausragenden Beispiele einer Wohnsiedlung der 1930er Jahre als eine Symbiose aus grundlegenden Prinzipien der Gartenstadt mit architektonischer Umsetzung als Wohnbauten im Stil des Backsteinexpressionismus, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des überregional bekannten Architekten und wohl bekanntesten Vertreters des (norddeutschen) Backsteinexpressionismus Fritz Höger (1877-1949), aufgrund der künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte, die sich insbesondere in der detailgetreuen Ausgestaltung der Fassaden mit Backsteinornamentik und dem Spiel der Komplementärfarben rot der Backsteinbauten und grün der Freiflächen zeigen sowie aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild der zahlreichen Hauptachsen und Nebenstraßen innerhalb der Siedlungen, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb