Werftsiedlung Bant
- Landkreis
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemeinde
- Wilhelmshaven, Stadt
- Gemarkung
- Rüstringen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bant
- Objekttyp
- Wohnsiedlung (Baukomplex)
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35135091
- Objekt-Nr.
- 14
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Durch den Bauunternehmer Adolf de Cousser, Inhaber einer Ziegelei in Bramloge, in zwei Bauabschnitten errichtete Siedlung für Arbeiter der Marinewerft und weiterer Marinebetriebe. Der 1. Bauabschnitt erfolgte nördlich der Gleise 1873-75, der 2. Bauabschnitt folgte südlich der Gleise 1876-78. Schlichte eingeschossige Backsteinbauten, zumeist Doppelhäuser und einige Mehrfamilien- bzw. Reihenhäuser unter Satteldächern. Fußläufige Verbindung des Nord- und Südteils der Werftsiedlung durch Fußgängerbrücke über die Gleisanlagen der Bahn. Ehemals etwa 500 Wohneinheiten mit insgesamt etwa 3400 Einwohnern.
- Denkmalbegründung
- Der Unternehmer Adolf de Cousser unterhielt gemeinsam mit seinem Sohn Louis de Cousser mehrere Ziegeleien. Während Konkurrenzbetriebe auf Handstrichziegel setzten, war bei den de Coussers bereits vergleichbar früh ein Ringofen mit Maschinenbetrieb vorhanden. Dieser vereinfachte die Produktion und ermöglichte es, in kürzerer Zeit mehr Ziegel herzustellen. So war es Adolf de Cousser, der ab 1873 eine Arbeitersiedlung mit schlichten Ziegelbauten im Süden von Wilhelmshaven nahe des Ems-Jade-Kanals, errichtete. Im 1. Bauabschnitt wurden nördlich der Bahngleise 137 Doppelhäuser für je zwei Familien und neun Vierfamilienhäuser errichtet. Unmittelbar anschließend folgten südlich der Bahngleise weitere 88 Doppelhäuser. Nord- und Südteil der Siedlung wurden mittels einer Fußgängerbrücke verbunden. Der Hauptanteil der Bewohner arbeitete in der Kaiserlichen Werft, die übrigen Arbeiter waren in weiteren Marinebetrieben beschäftigt. An der Erhaltung der Werftsiedlung Bant besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte Wilhelmshavens wegen des Zwecks der Unterbringung von Arbeitern der erst zwei Jahre vor Baubeginn im Jahr 1871 gegründeten Kaiserlichen Werft, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte als größte Arbeitersiedlung des 19. und 20. Jahrhunderts in Wilhelmshaven (zugrunde gelegt hier die Anzahl der Wohnbauten) sowie aufgrund der städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild und auf das Bild des gesamten Ortsteils Bant durch die architektonisch und gestalterisch in nahezu gleicher Schlichtheit umgesetzten Doppel- oder Mehrfamilienhäuser, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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