Jüdischer Friedhof Aurich
- Landkreis
- Aurich
- Gemeinde
- Aurich, Stadt
- Gemarkung
- Aurich
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Aurich
- Adresse
- Emder Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1764
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35082952
- Objekt-Nr.
- 304
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie In fürstlich-ostfriesischer Zeit verfügten die Juden von Aurich über keinen eigenen Begräbnisplatz. Sie bestatteten ihre Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof in Norden. (vgl. Anklam 1927, S. 195, Fußnote 3) Erst 1764 erteilte das preußische Generaldirektorium der jüdischen Gemeinde die Erlaubnis, einen Friedhof an der Straße nach Walle, der späteren Emder Chaussee, anzulegen. (Eggersglüß 1992, S. 35) 1842 wurde der Friedhof erweitert. (Anklam 1927, S. 206) Der Versuch, das Grundstück nochmals zu vergrößern, scheiterte 1866, als festgestellt wurde, dass die Gemeinde einen großen, unbelegten Teil des Geländes nicht selbst nutzte, sondern als Gartenland vermietete. (Habben 1991, S. 149) Erst 1911 konnte das Friedhofsareal schließlich durch den Zukauf angrenzender Parzellen um nahezu das Doppelte vergrößert werden. Bis zur Auflösung der Gemeinde 1940 blieb der Friedhof in Benutzung (Reyer 2005, S. 131), danach ging er in den Besitz der „Ostfriesischen Gartenbaugenossenschaft“ über. In der Nachkriegszeit fanden nur noch vereinzelt Beerdigungen statt. Erhalten haben sich 353 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1764 und 1940. Der Friedhof wurde 1954, 1969, 1977 und 1991 geschändet. (Reyer 2005, S. 149) Literatur Anklam 1927 Anklam, K.: Die Judengemeinde in Aurich. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, 71. Jg., 1927, H. 4, S. 194-206. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 9. Eggersglüß 1992 Eggersglüß, Georg: Die Auricher Judenschaft 1744-1808. In: Reyer, Herbert: Die Juden in Aurich (ca. 1635-1940). Beiträge zu ihrer Geschichte von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Gemeinde unter dem Nationalsozialismus. Aurich 1992, S. 27-35; zum jüdischen Friedhof, S. 35. Habben 1991 Habben, Hans-Joachim: Die Auricher Juden in hannoverscher Zeit (1815-1866). In: Reyer, Herbert; Tielke, Martin (Hg.): Beiträge der Geschichte der Juden in Ostfriesland (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67). Aurich 3. erw. Aufl. 1991, S. 127-161; zum jüdischen Friedhof: S. 149. Habben 1992 Habben, Hans-Joachim: Von der Emanzipation bis zum Ende der Weimarer Republik. Die Auricher Judengemeinde 1866-1933. In: Reyer, Herbert: Die Juden in Aurich (ca. 1635-1940). Beiträge zu ihrer Geschichte von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Gemeinde unter dem Nationalsozialismus. Aurich 1992, S. 89-128; Plan zur Erweiterung des jüdischen Friedhofs: S. 110. Reyer 2005 Reyer, Herbert: Aurich. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 1, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 126-151; zum jüdischen Friedhof: S. 127, 129, 131, 149.
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