Schloß Nienover
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Bodenfelde,Flecken
- Gemarkung
- Nienover
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Jagdschloß Nienover
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34816960
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Eindrucksvolle Burg/Schlossanlage in hervorragender Erhaltung. Höhenburg mit doppeltem Wallgrabensystem, das heute größtenteils abgetragen bzw. verfüllt ist. Heutiger Gebäudebestand: Dreiflügelanlage mit Fachwerkobergeschoss auf hohen steinernen Grundmauern (H. im S bis 11 m) aus Sandsteinquadern bzw. Sandbruchsteinen mit auffallenden Stützpfeilern. Im W-Bereich heute Scheunengebäude, das vermutlich auf die ehemalige Burgkapelle zurückgeht. Gesamtfläche der Hauptburg ca. 50 x 50 m. Die Zuwegung zur Burg erfolgte von NW über den hier noch erhaltenen Graben über eine Brücke. Heute ist hier an Stelle der Brücke ein massiver Wegedamm aufgeschüttet. Im Bereich der vermutlich im NW gelegenen Vorburg befand sich seit dem 12. Jh. eine Stadtanlage, die seit dem Spätmittelalter völlig wüst gefallen ist (vgl. FStNr. 2). Lt. H.-G. Stephan im Hochmittelalter, vermutlich zu Beginn des 12. Jhs. als Burg der Grafen von Northeim angelegt und seit 1180 wichtigste Residenz der Grafen von Dassel. Im Jahre 1303 von den Welfen gekauft. Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit war Nienover Befestigung, vor allem aber Amtssitz und bis zum Dreißigjährigen Krieg zeitweiliger Aufenthaltsort des Hofes der Herzöge von Braunschweig (Linien Göttingen, Grubenhagen, Calenberg und Nienover). Nach Brandzerstörung im Jahre 1626 seit 1640 auf den Grundmauern wieder aufgebaut und als Jagdschloss und Amtssitz genutzt. Hierbei vollständige Niederlegung des Bergfrieds, der ehemals einen Dm. von 11 m bei einer Mauerstärke von 4 m hatte. Älteste bekannte urkundliche Erwähnung im Allodienverzeichnis des Grafen Siegfried von Northeim und Bomeneburg aus dem Jahre 1144 als "Nienuverre". 1269/1303 erwarben die Welfen die Burg Nienover. Sie wurde Amtssitz und war verpfändet; seit dem 15. Jh. nutzten Herzöge ihre Aufenthalte hier zur Jagd im Solling. Im 15. und 16. Jh. war die Burg Nienover Leibzucht oder Witwensitz von Herzoginnen. 1626 wurde die Burg zerstört. Die Burg wird - aufgrund eines erhaltenen romanischen Rundbogenfensters - ins 11./12. Jh. datiert, der beim Wiederaufbau ab 1640 abgetragene Bergfried in die Zeit um 1150-1220; eine Baunaht in der östlichen Außenmauer scheint Folge einer zu einem unbekannten Zeitpunkt erfolgten Erweiterung nach Osten zu sein. An Stelle der zerstörten Burg wurde von 1640 bis 1656 ein Jagdschloss gebaut. Dabei wurden zahlreiche Renaissancewerkstücke verbaut, die dem zuvor abgebrochenen Schloss Freudenthal in Uslar entstammen. In der Folgezeit wurden noch zahlreiche Umgestaltungen durchgeführt, so ist der Westflügel heute wieder verschwunden.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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