Burgruine Hardenberg (Hinterhaus)
- Landkreis
- Northeim
- Gemeinde
- Nörten-Hardenberg,Flecken
- Gemarkung
- Nörten-Hardenberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Burgruine Hardenberg
- Objekttyp
- Burg
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34816930
- Objekt-Nr.
- 10
- Fachbereich
- Archäologie
- Beschreibung
- Burgruine Hardenberg (Hinterhaus). Höhenburg, die als eindrucksvolle Ruine erhalten ist. Die Burg ist von einer Ringmauer, die direkt auf den anstehenden Felsen aufgesetzt ist, und einem breiten und tiefen Graben im N und O geschützt. Die lichte Graben-Br. beträgt bis zu 20 m, die T. bis 5 m. Der Zugang erfolgte von N über eine Brücke. Nach der Erbteilung der Grafschaft Hardenberg im Jahre 1409 bewohnten beide Linien weiterhin die Burganlage, die damit zur Doppelburg wurde. Der Bereich des sog. Hinterhauses (=Mainzer Haus) wurde dann durch einen Graben getrennt vom sog. Vorderhaus. Direkt nördl. der Burg liegt der alte Keller, dessen Eingang mit einer gut erhaltenen Sandsteinmauer eingefasst ist. Die Aufgabe und der Verfall der Burg erfolgte nach Felseinstürzen im späten 17. und frühen 18. Jh. Das Tor zum Burghof und der achteckige ehemalige Treppenturm wurden 1840 restauriert bzw. neu wieder aufgemauert. Durch die Familie von Hardenberg wurden in den letzten Jahrzehnten bis 1998 umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Ruine durchgeführt. Im Jahr 2000 konnten baubegleitende Untersuchungen durchgeführt werden. Die Gebäude wurden photogrammetrisch aufgenommen und bauhistorisch untersucht. Im Bereich des Vorderhauses konnte das jüngere der beiden Wohngebäude, ein Saalgeschossbau, untersucht werden. Über dem in ganzer Länge erhaltenen tonnengewölbten Keller erhebt sich zum Graben hin eine noch dreigeschossige Traufwand. Über dem Keller befand sich im Erdgeschoss ein gut erhaltener Fußboden unter einem ca. 2 m starken Auftrag, welcher beim Abbruch der Burg nach 1720 zurückgelassen wurde. Nach dem Entfernen dieses Auftrages trat der nahezu gänzlich intakte Fußboden zutage. Dieser Boden im Erdgeschoss des Wohngebäudes, ein Wirtschaftsbereich, weist eine annähernd gleichmäßige Dreiteilung auf. Zentraler und auffallendster Befund ist das mit einem Pflaster aus Bundsandsteinplatten versehene mittlere Drittel des Gebäudes. In diesem Bereich findet sich auch vor der Außenwand eine aus Bundsandsteinen gesetzte Feuerstelle. Das östl. Drittel des Gebäudes zeigt ebenso wie das westl. Drittel einen Gipsestrichboden. Signifikanter Einbau in die südl. Gebäudehälfte ist eine Treppe als Zugang zum darunter liegenden Gewölbekeller. Jedem Drittel dieses Wirtschaftsbereiches ist ein Wasserspeier in der Traufwand zugeordnet. Der bisher interessanteste Befund wurde im älteren Wohngebäude des Vorderhauses angetroffen. Es handelt sich dabei um einen in der SO-Ecke des Erdgeschosses errichteten Backofen. Der Ofen wurde nicht ausgegraben, sondern lediglich die bereits freiliegenden Bereiche dokumentiert. Älteste bekannte historische Überlieferung im Jahre 1098, als Erzbischof Ruthard von Mainz auf der sog. Hartisburch Zuflucht fand, die vermutlich Kaiser Otto I. seinem Sohn Wilhelm, der von 954 bis 968 Erzbischof von Mainz war, geschenkt hatte. Ab 1178 wird das Geschlecht der Hardenberger als Burgmannen in Mainzer Diensten auf der Burg erwähnt. Nach dem Jahre 1287 Verpfändung der Burg an die Hardenberger, deren Familie sich 1409 teilte, aber weiterhin die Burg Hardenberg als gemeinsamen Wohnsitz behielt.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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