St. Peter und Paul, kath.

Außenansicht (2020)

Außenansicht (2020)

Außenansicht (2011)

Ansicht von Westen (2020)

Innenraum, Blick nach Westen (2020)

Innenraum, Blick nach Osten (2020)

Ansicht von Nordosten (2020)
- Landkreis
- Cloppenburg
- Gemeinde
- Saterland
- Gemarkung
- Scharrel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Scharrel
- Adresse
- An der Kirche 6
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1858
- bis
- 1860
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34805450
- Objekt-Nr.
- 14
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Durch den Neubau der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Wachtum (1856-1858) wurden offenbar weitere Kirchengemeinden in der Region sowie der Bischof von Münster auf Johann Bernhard Hensen aufmerksam. Zumindest folgten mit St. Marien in Harkebrügge (1857-60) und St. Peter und Paul in Scharrel (1858-60) zwei weitere katholische Kirchenbauten im Oldenburger Münsterland, die Hensen nunmehr im Stil der Neugotik ausführte.
- Beschreibung
- Katholische neugotische Backstein-Hallenkirche. Errichtet 1858-60 von Johann Bernhard Hensen. Quadratischer, vorgestellter, viergeschossiger Westturm von 1885, mit hohem, abgeknicktem, schiefergedecktem Spitzhelm. Hier reduzierte Gesimse und ein Bogenfries im Traufbereich. Schlichtes, rechteckiges Eingangsportal mit zwischen Eckstrebepfeilern befindlicher Flachdachüberdachung. In den Obergeschossen des Turmes zwei- und ein dreibahnige Sandstein-Maßwerkfenster von großzügiger Dimensionierung. Zwei schlichte Nebeneingänge an der Westfassade der Seitenschiffe. Im Osten, vom Kirchenschiffdach durch einen niedrigeren First abgesetzt, eingezogener Chor mit Vorjoch und 5/8-Schluss. Seitlich des Chores die Sakristei und ein Kapellenanbau. Die Fassaden des Kirchenschiffes und Chores abwechselnd durch Strebepfeiler und spitzbogige, hohe Fenster gegliedert. Im Inneren spitzbogige farblich rotbraun akzentuierte Kreuzrippengewölbe, von schlanken kantonierten Rundpfeilern mit vierseitig aufgelegten Diensten getragen. Hochaltar aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, Taufbecken von 1894, zwei Gelbgusskronleuchter und Pieta aus dem 17. Jahrhundert, letztere zeigt Parallelen zu Pietas in Vinnen, Oberlangen und Sögel. Die Orgel von 1980 durch Alfred Führer erbaut, Originalmaterial der bauzeitlichen Krögerorgel fand Verwendung.
- Denkmalbegründung
- Nachdem ein Großteil des Dorfes Scharrel im 19. Jahrhundert durch einen Brand zerstört wurde und viele Mitglieder die Gemeinde daraufhin verließen, gelang ist den übrigen Bewohnern im Laufe der Jahre einen Kirchenneubau zu initiieren. Die Kirche St. Peter und Paul in Scharrel zeigt die gleiche Grundrisskonzeption wie die St. Marienkirche in Harkebrügge und auch im Detail eine ähnliche Gestaltung. Das vierjochige Kirchenschiff wird ausschließlich durch gestufte Strebepfeiler im Wechsel mit spitzbogigen Fenstern gegliedert, das Maßwerk aus Sandstein ist einheitlich gestaltet. Der quadratische Westturm hat einen nahezu identischen Aufriss wie in Harkenbrügge, wobei in Scharrel die westlichen Turmecken bis zur Mitte des dritten Geschosses durch diagonal gestellte Strebepfeiler gestützt werden – ein Architekturmotiv, das Hensen bei nachfolgenden Kirchenbauten regelmäßig wiederholte. Der bauzeitliche Turmhelm wurde durch Witterungs- und Wetterbedingungen rasch zerstört und etwa 25 Jahre nach der Bauzeit der Kirche restauriert. Unter weitgehendem Verzicht auf Zierelemente bleibt auch das Innere der dreischiffigen Kirchenhallen schlicht und überzeugt vor allem durch die weite Raumwirkung. die durch eine stärkere vertikale Tendenz erzielen. An der Erhaltung der Kirche St. Peter und Paul besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte sowie dem Bestreben der Kirchengemeinde nach einem neuen Gotteshaus sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte des neugotischen Sakralbaus mit wegweisenden Architekturmotiven in Hensens Werk, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der schlichten neugotischen Architektur der Backsteinkirche, die eine Vertikalität mit hohem Sakralraum schafft sowie der bedeutenden Innenraumgestaltung mit überlieferter Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert und der Neugotik und wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Außenansicht (2020)

Außenansicht (2020)

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Ansicht von Westen (2020)

Innenraum, Blick nach Westen (2020)

Innenraum, Blick nach Osten (2020)

Ansicht von Nordosten (2020)