St. Peter und Paul, kath.
- Landkreis
- Cloppenburg
- Gemeinde
- Garrel
- Gemarkung
- Garrel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Garrel
- Adresse
- Kirchstraße 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1869
- bis
- 1871
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34789064
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Neben der Bearbeitung individueller Bauaufgaben lieferte Johann Bernhard Hensen wiederholt Entwürfe nach dem Vorbild von Harkebrügge und Scharrel. Die katholischen Pfarrkirchen St. Mariä Himmelfahrt in Neuenhaus (1863-65), St. Maximilian in Rütenbrock (1867-69) und St. Peter und Paul in Garrel (1869-71, Anbau 1965-66) folgen dem Prototyp der neugotischen Hallenkirche mit einem breiten Mittel- und schmalen Seitenschiffen. Der Kirchturm zeigt sich wiederholende Gestaltungsmerkmale, so ist der Aufriss der beiden fünfgeschossigen Türme von Rütenbrock und Garrel nahezu identisch.
- Beschreibung
- Neugotische, dreischiffige Backstein-Hallenkirche mit vorgelagertem Ostturm und ehemaligem Westchor als Ersatz für eine Kapelle. Erbaut von Johann Bernhard Hensen 1869-71. Historisches Langhaus mit neugotischem Strebewerk. Vier kleine Giebel leiten zum polygonalen, spitzen Turmhelm über. Turm auf quadratischem Grundriss mit prägnanten Geschossgliederungen durch leichte Rücksprunge des jeweils oberen Geschosses sowie eine sich reduzierende Fensteranzahl des jeweils unteren Geschosses. Gliederung der Backsteinfassaden durch abgestufte Strebepfeiler und einheitliche Maßwerkfenster mit wenigen Form- und Sandsteinelementen. Prägnanter Anbau eines Querschiffs 1965-66 mit rötlichem Backstein unter Walmdächern mit, von der Vierung ausgehend, sich nach Norden und Süden öffnendem, trapezförmigem Grundriss, im Westen eingezogener Chor, ohne Vorjoch mit 5/8-Schluss und seitlicher Sakristei, von dem großen Satteldach des Kirchenschiffes durch einen niedrigeren First abgesetzt. An den äußeren Fassaden im Norden und Süden Betonung der Vertikalen durch vorgesetzte, die Wand bildende Pfeiler mit zurückversetzten Buntglasfenstern über die gesamte Bauteilhöhe. Im Inneren massive, schlicht gestaltete Rundsäulen, ab Kapitell als Bündelpfeiler ausgebildet, weit gespanntes Kreuzrippengewölbe. Pieta aus der St. Andreaskirche Cloppenburg, 1645 gestiftet.
- Denkmalbegründung
- Als Ersatz für eine vorige Kapelle errichtet, verzichtete Johann Bernhard Hensen auf detailreiche Zierelemente, durch Größe und ausgewogene Proportionen im Stil des Historismus unter Einbezug gotischer Gestaltungselemente erzielte er dennoch beeindruckende Sakralräume im neugotischen Stil. An der Erhaltung der Kirche St. Peter und Paul besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung einer neugotischen Backstein-Hallenkirche, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der stilistischen Ausbildung des Sakralbaus sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild als sichtbare Landmarke, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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