St. Bartholomäus, kath.
- Landkreis
- Cloppenburg
- Gemeinde
- Essen (Oldenburg)
- Gemarkung
- Essen (Oldenburg)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Essen
- Adresse
- Am Kirchplatz 5
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1870
- bis
- 1875
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
Klingenberg, Ernst Heinrich
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34755850
- Objekt-Nr.
- 46
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Die St. Bartholomäuskirche gilt als ein Hauptwerk Johann Bernhard Hensens im Oldenburger Münsterland. Nach Hensens Tod wurde der Architekt Ernst Klingenberg eingebunden, der den Sakralbau mit geringen Korrekturen am vorliegenden Entwurf ausführte. Der Grundriss der vierjochigen Hallenkirche mit Querhaus sowie die Ansichten der Backsteinfassaden und unteren Turmgeschosse lassen die Urheberschaft Hensens erkennen. Die gewalmten Querdächer über den Seitenschiffjochen sowie der massige, oktogonale Turmabschluss bleiben ohne Vergleich in seinem Œuvre.
- Beschreibung
- Katholische, neugotische, dreischiffige Hallenkirche aus Backstein, errichtet von 1870-75 durch den Architekten Ernst Klingenberg. Polygonaler, eingezogener, schiffshoher 5/8 Chor im Süden, im Chorpolygon unterhalb der Fenster durch kleine Arkaden geöffneten Nischen. Am Außenbau zeigt sich diese Raumerweiterung durch niedrige, vertikale, fensterlose Vorbauten, die im Brüstungsbereich mit pultdachähnlicher Abdeckung zwischen die Strebepfeiler des Chores eingefügt sind. Im Obergeschoss oktogonaler Turm im Norden, mit spitzem Helm und Ziergiebeln, massive Einbindung des Turmes in das Mittelschiff mit seitlichen Annexräumen. Spitzbogiges Portal mit mehrfach abgestuftem Gewände, darin schlichte rechteckige Holztür mit darüber stehender Heiligenfigur und Maßwerk im Tympanon. Verwendung von Sandstein für die spitzbogigen Maßwerkfenster, Abdeckungen an den Strebepfeilern sowie vereinzelt dekorative Details, insbesondere im Glockengeschoss. Hierin vier Bronzeglocken erhalten. Im Kircheninneren ziegelsichtige Bündelpfeiler und Kreuzgewölberippen als deutlicher Kontrast zu den hellen Putzflächen der Wände und Gewölbekappen. Das Vierungsjoch zum Chor erstreckt sich über alle drei Schiffe und ist vollständig in die Raumwirkung der weiten Kirchenhalle eingebunden. Historistische Raumausstattung erhalten.
- Denkmalbegründung
- Aufgrund des begrenzten Bauplatzes, der nach Abbruch der alten, baufälligen Kirche zur Verfügung stand, die wiederum als Ersatz für die vorige abgebrannte Kirche fungierte, wurde entgegen der im Sakralbau üblichen Ostung mit Zustimmung des Bischofs der Chor abweichend nach Süden ausgerichtet. Der Erbauer errichtete die Kirche nach Plänen des im gleichen Jahre verstorbenen Johann Bernhard Hensen und führte dessen Wirken somit auch über seinen Tod hinaus stilgetreu fort. Auch das Gebäudeinnere formt das Bild einer authentischen Überlieferung, durch Ausstattung, wie der Schmerzensmann von 1683 von Bernd Meiering (1631-1703) und die steinerne Kanzel des münsteraner Bildhauers Fritz Ewertz (1860-1926) aus dem Jahr 1880 sowie erhaltene historistische Buntverglasung im Langhaus. Weiterhin ist von den Glocken eine von Hinderick Ottnick von 1632 erhalten, die anderen drei wurden von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemerlingen nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 und 1950 ergänzt. An der Erhaltung der St. Bartholomäuskirche besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch den beispielhaften Gebäudetypus einer neugotischen Hallenkirche als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte als Beispiel aus einer Serie kostenoptimierter, historistischer Kirchen im Stil der Neugotik, hier mit oktogonalem Turm und fehlender Ostung sowie ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild auf einer leichten Erhöhung, ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Innen- und Außenaufnahmen der Kirche auf www.pano-createur.de
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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