Städtische Navigationsschule Timmel
- Gemeinde
- Großefehn
- Gemarkung
- Timmel
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Timmel
- Adresse
- An der Seefahrtschule 8
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1862
- bis
- 1862
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34640062
- Objekt-Nr.
- 86
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft
- Die Städtische Navigationsschule Timmel in der Hochschullandschaft von Niedersachsen: Die Navigationsschule in Timmel wurde 1846 gegründet, um die Seefahrt im Königreich Hannover gleichermaßen in wirtschaftlicher wie in militärischer Hinsicht zu fördern. Dazu war Anfang 1845 die Seemannsprüfung eingeführt und gesetzlich vorgeschrieben worden. Ab 1870 wurden auch Patente für die Kleine Fahrt ausgestellt. Mit einer Schülerzahl von 264 im Jahre 1875 gehörte die Schule in Timmel zu den größten Einrichtungen dieser Art in Ostfriesland. Infolge der aufkommenden Dampfschifffahrt, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts Segelschiffe aus der Handelsschifffahrt weitgehend verdrängte, sowie aufgrund von Rationalisierungsbestrebungen im Bereich der Seefahrerausbildung in Deutschland während des Ersten Weltkriegs wurde die Navigationsschule in Timmel 1917 geschlossen.
- Beschreibung
- Städtische Navigationsschule, 1862 als Neubau für die 1846 gegründete Schule errichtet. Zweigeschossiger Massivbau in Backsteinrohbauweise, mit Satteldach, traufständig in straßenrandbegleitender Bebauung. Breit gelagerte, mauerwerkssichtige Fassade, Gliederung durch horizontale Stockwerks- und Abschlussgesimsbänder mit Backsteinornamentik sowie vertikale Pilaster, die die Fassade kassettenformig strukturieren. Regelmäßige Fensteröffnungen mit Segmentbögen, Haupteingang in der Mittelachse.
- Denkmalbegründung
- Die Navigationsschule wurde 1846 in Timmel gegründet, als vierte Schule dieser Art nach den seit 1782 in Emden, 1832 in Elsfleth und 1841 in Papenburg bestehenden Einrichtungen. 1862 bezog die Schule einen Neubau, der mit seiner mittelsymmetrischen Konzeption mit seitlichen Klassentrakten sowie der in Backsteinrohbauweise ausgeführten Fassade beispielhaft für den Schulbau im späten 19. Jahrhundert ist. In der Backsteinarchitektur spiegeln sich vorrangig Einflüsse der preußischen Bauschule wider; so greift die Fassadengestaltung Motive der 1836 fertiggestellten Berliner Bauakademie auf, ebenso wirkten Lehrer der Bauakademie wie Friedrich August Stüler oder Wilhelm Stier vorbildhaft für den Bau in Timmel. Die Erhaltung der Navigationsschule liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Timmel, als ein charakteristisches Beispiel für den Schulbau gegen Mitte des 19. Jahrhunderts, wegen ihres Schauwerts für die Bau- und Kunstgeschichte, sowie ihrer städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild, im öffentlichen Interesse.
- Weiterführende Links
- Informationen über die "Alte Seefahrtschule" auf der Homepage der Gemeinde Timmel
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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