Familiengrab Benscheidt
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Alfeld (Leine), Stadt
- Gemarkung
- Alfeld (Leine)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Alfeld
- Adresse
- Walter-Gropius-Ring 14
- Objekttyp
- Grabmal
- Baujahr
- 1911
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34583357
- Objekt-Nr.
- 572
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Familiengrab Benscheidt auf dem Hauptfriedhof Alfeld. Geschichte: Anlass für die Errichtung des Grabmals war das am 1. Juli 1911 verstorben jüngste Kind des Fagus-Gründers Carl Benscheidt, Fritz Benscheidt. Die zeitgleich beschäftigen Fagus-Werk-Architekten Walter Gropius und Adolf Meyer fertigten den Grabmalsentwurf wohl im Laufe der zweiten Jahreshälfte 1911, was nicht durch Dokumente, sondern durch ein Familienbuch von 1934 sowie Mitteilungen der Familie Benscheidt überliefert ist. Das Grabmal Benscheidt gehört damit zu den allerersten fertiggestellten Bauten von Gropius und Meyer für Benscheidt in Alfeld. Beschreibung Das symmetrisch-breitgelagerte Grabmal liegt an einer prominenten Hauptwegeachse des Friedhofs. Es steht auf einem niedrigen Sockel, ist in Kalkstein gearbeitet und mit geschliffenen Oberflächen versehen. Die dominante Mitte bildet eine senkrechte Steinplatte mit „BENSCHEIDT“-Namenszug und darüber einem kreisrunden Relief mit Darstellung eines antiken Öllampen-Motivs, wobei die Mittelplatte beidseitig von auffällig geböschten Pylonen in fein gestalteten Proportionen eingefasst wird. Seitlich schließen sich niedrige Brüstungsmauern mit Außenecke und Volutensockel an, auf denen die Namen von vier beigesetzten Benscheidt-Familienmitgliedern eingraviert sind, einschließlich des Namens des 1947 verstorbenen Fagus-Firmengründers Carl Benscheidt. Vor der Mittelplatte liegt als jüngere Zutat ein separater Gedenkstein für die 1963 verstorbene zweite Frau des Firmengründers.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des in der zweiten Jahreshälfte 1911 errichteten Grabmals Benscheidt auf dem Hauptfriedhof Alfeld besteht aus geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Das Grabmal ist von orts- und landes- und nationalgeschichtlicher Bedeutung aufgrund des historischen Zusammenhangs mit der Geschichte des UNESCO-Welterbes „Fagus-Werk“, da hier der Firmengründer Carl Benscheidt mit seiner Familie beigesetzt ist und das Grabmal von den für die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts weltbedeutenden Architekten Walter Gropius und Adolf Meyer entworfen wurde, weswegen es zudem von wissenschaftlicher Bedeutung für deren Werkverzeichnis und die Entwurfsgeschichte des Fagus-Werks ist. Gropius und Meyer waren nicht nur als innovative Werksarchitekten, sondern auch mehrfach privat für die Familie Benscheidt tätig. Der Grabstein zeigt nach Aussage der Gropius-Expertin Annemarie Jaeggi nahe Bezüge zur zeitgleichen Architektur von Gropius und Meyer und erinnere an die Treppentürme am Hauptgebäude des Faguswerks, wobei diese im Vorprojekt vom April 1911 sogar bis in die Detailausbildung des Dachabschlusses vergleichbar seien. Das schlichte Grabmal behaupte sich nach Jaeggi „dank stimmiger Proportionen in einer ernsten und würdevollen Selbstverständlichkeit.“
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb

