Schuhleistenfabrik Fagus Werk - Späne- und Kohlenbunker (seit 2015: Besucherzentrum)
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Alfeld (Leine), Stadt
- Gemarkung
- Alfeld (Leine)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Alfeld
- Adresse
- Hannoversche Straße 58
- Objekttyp
- Lagergebäude
- Baujahr
- 1911
- bis
- 1924
- Personen
- Meyer, Adolf
Gropius, Walter Adolf Georg (1883-1969)
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34577870
- Objekt-Nr.
- 582
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bauhaus-Stil Welterbe Welterbe-Fagus-Werk
- Beschreibung
- Späne- und Kohlenbunker des Fagus-Werks, 1923-24 unter Einbeziehung eines bereits 1911-12 errichteten Spänehauses erbaut nach einem Entwurf des Architekturbüros Walter Gropius & Adolf Meyer. Eingeschossiges Gebäude in gemischter Massiv- und Stahlbetonskelettkonstruktion mit Flachdach, frei stehend an einem Bahngleis; Fassaden in dunkelgelbem Backsteinmauerwerk und Oberlichtfensterbändern, Westteil in offener, verglaster Skelettkonstruktion, Dachfläche in Stahlbeton mit auskragenden Dachkanten. Seit 2015 als Besucherzentrum für das UNESCO-Welterbe Fagus-Werk genutzt.
- Denkmalbegründung
- Der Späne- und Kohlenbunker wurde Mitte der 1920er Jahre im Zuge des Ausbaus der Fabrikanlage des Fagus-Werks nach Entwürfen des Bauateliers Gropius & Meyer unter der Bauleitung des Bauhaus-Schülers Ernst Neufert errichtet. Dazu wurde ein bereits 1911-12 entstandenes Spänehaus U-förmig umbaut. Die kubische Formensprache mit ihrer Kombination aus massiven blockartigen Bereichen und filigranen aufgelösten Gebäudeteilen stellt eine der frühesten Architekturen des Neuen Bauens dar, das ab etwa 1923, beeinflusst durch die zeitgenössische De Stijl-Bewegung aus Holland, zum Durchbruch gelangte. Mit seiner abstrakt-geometrischen Formensprache, die zudem noch durch unterschiedliche Farb- und Oberflächenwirkungen der verwendeten Materialien Backstein, Beton und Glas unterstrichen wird, weist der Späne- und Kohlenbunker eine baukünstlerisch anspruchsvolle Gestaltung auf. Im Werk des Architekturbüros Gropius & Meyer, mit dem der Bauhaus-Gründer Walter Gropius parallel zu seiner Weimarer Lehrtätigkeit Bauaufgaben unter Beteiligung von Bauhaus-Schülern wie Ernst Neufert ausführte, nimmt der Späne- und Kohlenbunker eine wichtige Stellung in der Übergangsphase vom Expressionismus der unmittelbaren Nachkriegszeit hin zum Neuen Bauen der "Goldenen Zwanziger" ein. Die Erhaltung des Späne- und Kohlenbunkers liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Dokument für die Baugeschichte der modernen Architektur der 1920er Jahre und seiner individuellen baukünstlerischen Qualität sowie wegen seines Zeugniswerts für das Werk des Bauhaus-Gründers Walter Gropius im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34574742 | Fabrik (Baukomplex) | Schuhleistenfabrik Fagus-Werk
- Weiterführende Links
- Seite zur Geschichte des Fagus-Werks auf denkmalpraxismoderne.de
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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