Schuhleistenfabrik Fagus-Werk - Stanzmesserabteilung mit Schmiede, Außenschornstein, Schlosserei und Härteraum
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Alfeld (Leine), Stadt
- Gemarkung
- Alfeld (Leine)
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Alfeld
- Adresse
- Hannoversche Straße 58
- Objekttyp
- Fabrikgebäude
- Baujahr
- 1911
- bis
- 1912
- Personen
- Meyer, Adolf
Werner, Eduard
Gropius, Walter Adolf Georg (1883-1969)
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34577816
- Objekt-Nr.
- 580
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Welterbe Welterbe-Fagus-Werk
- Beschreibung
- Gegenüber der Langseite des Hauptgebäudes, durch die Werksstraße abgetrennt, steht die unter der Ägide Eduard Werners ab 1911 erbaute Stanzmesserabteilung unter zwei parallel verlaufenden Satteldächern und einem flach gedeckten Anbau. Darin waren eine Schmiede mit erhaltenem Außenschornstein, eine Schlosserei und ein Härteraum untergebracht, um insbesondere Stanzmesser für die Lederverarbeitung zu produzieren. Der konventionell gestaltete, teilunterkellerte, mit neoklassizistischen Drillingsfenstern belichtete Baukörper steht auf einem Sockel aus hartgebrannten roten Ziegeln, besitzt aber aufgehende Wände mit dem Fagus-typischen gelben Klinkermaterial. Eine von Gropius entwickelte Planung als Glaspavillon, als gestalterisches Pendent zum verglasten Hauptgebäude, wurde nicht ausgeführt. Nach 1974 richtete man in dem Gebäude ein kleines Tagungszentrum mit Konferenz-, Vortrags, Ausstellungs- und Besprechungsräumen ein – unter weitgehender Beibehaltung der ursprünglichen Raumaufteilung, einiger Glaswände, Türen, Treppen und Böden.
- Denkmalbegründung
- Wie die Sägerei und das Trockengebäude im zentralen Produktionskomplex bildet die Stanzmesserabteilung gegenüber der Fassade des Hauptgebäudes für die Besucher der Werksanlage den aussagekräftigen, auch für den zentralen Produktionsbereich dargelegten Kontrast zwischen konventioneller und innovativer Architektur ab. Insbesondere durch den verbindenden Einsatz der Material- und Farbelemente sowie den kontrastierenden Einsatz der Bauformen kommt diesem Gebäude eine architekturgeschichtliche Bedeutung zu. Als Ursprung und Zeugnis für den zweiten Geschäftszweig des Fagus-Werks hatte die ehemalige Stanzmesserabteilung eine wirtschaftliche Bedeutung, die Mitte der 1970er Jahre zur Gründung des Fagus-GreCon Unternehmens führte und dieses zum Marktführer für Präzisionsprodukte der Messtechnik und des Brandschutzes weiterentwickelte. Mit diesem zweiten Unternehmensstandbein, das in der Stanzmesserabteilung des Fagus-Werks seinen Ursprung hat, ermöglichte der Familienbetrieb das Überleben der Schuhleistenproduktion und somit die Erhaltung der gesamten Werksanlage. Das öffentliche Interesse an der Erhaltung der ehemaligen Stanzmesserabteilung ergibt sich aus der Zugehörigkeit zum Fagus-Werk und seinem Charakter, Teil des Lehrstücks zu Erforschung und Verständnis der Architekturinnovationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu sein.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34574742 | Fabrik (Baukomplex) | Schuhleistenfabrik Fagus-Werk
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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