Villa Carl Benscheidt sen.

Denkmalstatus: Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)

Beschreibung: Villa Benscheidt des Faguswerk-Fabrikanten Carl Benscheidt sen.; ursprünglich erbaut 1888 als Villa Hollborn, 1928 durchgreifend für Benscheidt umgebaut nach Plänen des Bauhausarchitekten Ernst Neufert. Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdächern und modernen Flachdachanbauten.

Denkmalbegründung: Die Erhaltung der Villa Carl Benscheidt sen., die einen bedeutsamen Umbau der 1888 errichteten Villa Hollborn im Jahr 1928 darstellt, liegt wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung im öffentlichen Interesse. Als schutzbegründende Bedeutung kann zunächst die ortsgeschichtliche Bedeutung für die Stadt Alfeld angeführt werden, ebenso die personengeschichtliche Bedeutung der Bauherren, zunächst für den Papierfabrikanten Gustav Hollborn als Erbauer der Ursprungsvilla und dann für Carl Benscheid sen. als Begründer und Bauherr des UNESCO-Weltkulturerbes Faguswerk für den grundlegenden Umbau. Architekturgeschichtlich bedeutsam ist der Umbau als Jugendwerk nach Plänen des bedeutenden Architekten Ernst Neufert, wobei speziell ein baugeschichtlicher Zeugnis- und Schauwert für die Umbauprinzipien der Bauhäusler vorliegt, weil eine vielgestaltige, gründerzeitliche Villa programmatisch gewollt in ihrem Erscheinungsbild verschlichtet und modern erweitert wurde. Hinzu kommt eine künstlerische Bedeutung des Neufert-Umbaus von 1928 mit seinen überregional nicht alltäglichen künstlerischen und handwerklichen Gestaltwerten sowie bedeutender Innenraumgestaltung. Die städtebauliche Bedeutung rührt von der exponierten Lage und dem prägenden Einfluss auf das Straßenbild von Göttinger Straße, Schlehbergring und Klasperweg sowie als zentrales Element des räumlichen Gefüges der Gruppe „Villa Hollborn/Benscheidt“.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34574713 | unbekannt | Villa Hollborn/Benscheidt