Fayence-Manufaktur
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Sibbesse
- Gemarkung
- Wrisbergholzen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Wrisbergholzen
- Adresse
- Am Schlosspark 9
- Objekttyp
- Werkstatt
- Baujahr
- 1736
- bis
- 1737
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34542145
- Objekt-Nr.
- 134
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Das Manufakturgebäude in Wrisbergholzen wurde 1736 auf dem Gelände des Küchengartens nordwestlich des Schlossparkes errichtet. Dreiflügeliger, zweigeschossiger Bau Fachwerkbau mit Kalksteinausfachung auf hohem Kalksteinsockel (z. T. in Ziegelmauerwerk ersetzt) unter Walmdächern in Ziegelpfannendeckung. Rückseite und Westgiebel mit Ziegelbehang; Wappenschild mit Datierung 1736 und Bauherreninschrift (Bauherr Rudolf Johann von Wrisberg). Ehem. Fayence-Manufaktur, die dort als „Porcellaen-Fabrik“ errichtet wurde. Das Innere hielt im Erdgeschoss neben dem mittigen Brennraum und dem Warenanlieferungsraum auch Wohnstuben für den Verwalter und den Glasurmeister bereit. Im Obergeschoss befanden sich die Maler- und Dreherstube sowie die Warenzimmer zum Verpacken der fertigen Produkte.
- Denkmalbegründung
- Die Manufaktur wurde 1737 durch Graf Rudolf Johann von Wrisberg (1677-1764) gegründet, von 1738 bis 1834 wurden in ihr Fayencen hergestellt. Ihre Entstehungsgeschichte lässt sich bis in das Jahr 1735 zurückverfolgen, der damalige Oberappellations-Gerichtspräsident Graf Wrisberg ließ seinem Verwalter auftragen, Erkundigungen zum Bau einer Pfeifenfabrik einzuholen. Als festgestellt worden war, dass es an dem Stoff Kaolin mangelte, wich man von diesem Plan ab. Da nun aber ein reiches Tonvorklommen bestätigt war und anderes Produktionsmaterial auch vorhanden war, fand man in der Herstellung von Steingut in dem intensiv holzerfordernden Brennofen eine Alternative. Der Anfang der 1730 von Kassel nach Wrisbergholzen berufene Baumeister Ernst Julius Bütemeister wurde mit den Planungen des Gebäudes beauftragt, wegen seines frühen Todes im Jahr 1735 betraute man seinen Bruder, Erich Joachim Bütemeister, mit der Baufortsetzung. Jener war auch zwischen 1742 und 1745 verantwortlich zeichnend für die Anlage des neuen Schlosses und der Gutsanlage wurde nach seiner Bautätigkeit für Schloss Wrisbergholzen als herzoglich Lüneburgischer Landbaumeister bestallt. Die Fayencen-Produktion wurde 1835 eingestellt. Es handelt sich um das bundesweit älteste erhaltene Manufakturgebäude dieser Art. Das Manufakturgebäude hat beispielhafte Schauwerte für die Bau- und Kunstgeschichte, Zeugniswert für die Orts- und Regionalgeschichte sowie für die Technik- und Wirtschaftsgeschichte, und aufgrund seiner qualitätvollen Ausgestaltung künstlerische Bedeutung mit wissenschaftlichem Seltenheitswert. Darüberhinaus ist das Bauwerk städtebaulich bedeutsam, da es anlagen- und straßenbildprägenden Einfluss ausübt. Seine Erhaltung liegt demzufolge im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34459029 | Schlossanlage | Schlossanlage, Gutshof und Park Wrisbergholzen
43727529 | | Fayence Manufaktur mit Nutzgarten
- Literatur
- Weiterführende Links
- Homepage Verein zur Erhaltung der Baudenkmale in Wrisbergholzen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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