Kath. Klosterkirche St. Adrianii und Dionysii
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Lamspringe
- Gemarkung
- Lamspringe
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lamspringe
- Adresse
- Hauptstraße
- Objekttyp
- Klosterkirche
- Baujahr
- 1670
- bis
- 1691
- Personen
- Gröninger, Johann Mauritz
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34523210
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Massive, dreischiffige Hallenkirche mit polygonalem Chor in hammerrechtem Bruchsteinmauerwerk aus Hebersandstein unter mächtigem Satteldach in Schieferdeckung. Vierzehn kleine Erker beleben beiderseits die großen Dachflächen, am Ostgiebel kleiner, oktogonaler Dachreiter mit Uhrschlagwerk. Das Kirchenschiff gliedern vertikal schmale, unterhalb der Traufe endende Strebepfeiler, flankiert von hohen, rundbogigen Fenstern und horizontal die oberen Abschlüsse der Strebepfeiler sowie die Nischen auf halber Höhe in rotem Werkstein. Vier in gleichem Material gefasste rundbogige Portale bilden den Zugang. Die 29,50 Meter breite Kirchenhalle mit kleinteiligem, roten Sandsteinboden ist durch vier Gewölbejoche und sechs achtseitige Pfeiler gegliedert mit stärker ausgebildetem westlichen Paar, das die Empore stützt und noch einen Turm tragen sollte. Bauzeitliche Ausstattung u.a.mit drei großen Hauptaltären von Mauritz Gröninger, Heinrich Lessen d.Ä. Jobst Heinrich Lessen d. J: der Hochaltar von 1695 mit den lebensgroßen Figuren St. Benedict, St. Scholastika, St. Hadrian und St. Dionysius, der Benediktaltar von 1713, der Rosenkranzaltar, auch Marienaltar von 1713. Von Heinrich Lessen d.Ä stammen das Chorgestühl von 1688, die Taufanlage von 1696, von Jobst Heinrich Lessen d.J. die Chorschranken von 1791, die Kanzel von 1701, von Hieronymus Sies die Deckenmalerei mit blauen Gewölberippen 1689 und die Ausmalung der Halle mit Blumenbuketts in den Gewölben, 1687.
- Denkmalbegründung
- Die Klosterkirche St. Adrianii und Dionysii in Lamspringe gehört zu den Hauptbauten der sakralen Barockarchitektur in Niedersachsen und greift mit ihrer großen Breithalle relativ spät die Raumauffassung in Tradition der westfälischen Nachgotik auf. Anstelle der mittelalterlichen Klosteranlage, von der keine baulichen Zeignisse überliefert sind, wurde mit dem Bau einer Benediktiner-Klosterkirche 1670 begonnen, der Chor wurde1688 und das Schiff 1691 geweiht. Die Klosterkirche Lamspringe wurde vermutlich nach Entwürfen des Leutnants Ambrosius Siegel erbaut. Mehrere Baumeister, unter ihnen Eberhard Lambers, der Schweizer Jean Jaques Chastellein (später unter dem Namen Jacob Voigt), Konrad Stoer, Jobst Scheck, Johann Gottfried von Hörde wirkten an dem Neubau mit. Die Ausstattung der Klosterkirche gehört in ihrem Reichtum und in ihrer Geschlossenheit zu den bemerkenswertesten Beispielen barocker Innenraumgestaltung um 1700. In ihrer hohen Qualität steht sie beispielhaft für das Wirken des Hofbildhauers Mauritz Gröninger aus Münster und einheimischer Meister wie der Goslarer Bildschnitzerfamilie Lessen. An der Erhaltung der Klosterkirche St. Adrianii und Dionysii in Lamspringe besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte als mittelalterliches Benediktiner-Mönchkloster, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung einer barocken Klosterkirche, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung, insbesondere wegen der reichen bauzeitlichen Ausstattung sowie aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges einer Klosteranlage ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34457823 | Klosteranlage | Kloster und Klostergut Lamspringe
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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