Ratskeller

Beschreibung: Weit aus der Bauflucht vorspringender, traufständiger, zweigeschossiger Fachwerkbau aus Eichenfachwerk unter Halbwalmdach mit Dachluken; im Erdgeschoss von drei Holzpfeilern getragene, sich über vier flachen Bögen zum Stadtraum öffnende Vorhalle; nach der Sanierung Südseite mit Ziegelbehang. Erbaut in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Denkmalbegründung: Das ehemalige Rathaus wurde im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts erbaut und gehört im Straßenzug Hauptstraße zu den ältesten Bauten. Straßenbildprägend und exponiert vor der Bauflucht der umgebenden Bebauung stehend, ist es in der Ortsmitte das letzte bauliche Zeugnis der städtebaulichen Situation vor dem Stadtbrand 1819. Der Bau, dessen Dachluken darauf hindeuten, dass im Dachgeschoss einst Getreide gelagert wurde, diente über Jahrhunderte auch als Ratsschänke. Im Obergeschoss lag der Versammlungssaal des Rates, in dem das jährliche so genannte "Vögeding" abgehalten wurde, eine Gerichtsverhandlung über kleinere Vergehen unter dem Vorsitz des Abtes. Das ehemalige Rathaus mit Ratskeller, Hauptstraße 88 in Lamspringe, ist von geschichtlicher Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte und wegen seines hohen Zeugnis- und Schauwertes für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie als beispielhafter Typus eines Ratsbaus des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Darüber hinaus ist der Baus von städtebaulicher Bedeutung wegen seines prägenden Einflusses auf das Straßenbild und als Element des räumlichen Gefüges einer Straße. Aufgrund seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung besteht am Erhalt des Rathauses ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34457809 | Altstadt (Baukomplex) | Lamspringe, Hauptstraße