Kapelle (Bauwerk)

Beschreibung: Verputzter Saalbau auf rechteckigem Grundriss auf Bruchsteinsockel unter steilem Krüppelwalmdach. Leicht eingezogener rechteckiger Chorschluss unter Satteldach und breit gelagerter Querriegel im Westen mit Dachreiter mit hoch ausgezogenem Pyramidenhelm. Längsseiten jeweils drei gekuppelte Rundbogenfenster, von hohen Strebepfeilern getrennt. Tonnengewölbe im Inneren, Rundbogen-Altarnische und Westempore.

Denkmalbegründung: Die im Nordosten von Harsum um 1910 errichtete Kapelle St. Andreas ist geschichtlich bedeutsam im Rahmen von Ortsgeschichte. Ihre Erbauung ist auf die Ansiedlung einer stetig wachsenden evangelischen Gemeinde durch großen Zuzug von Protestanten im 19. Jahrhundert zurückzuführen, und liegt u.a. auch in der Gründung einer Ziegelei durch einen Unternehmer mit evangelischem Glauben begründet. Als Fialgemeinde von St. Andreas in Hildesheim wurde 1910 mit dem Ankauf des am nordöstlichen Ortsrandes gelegen Grundstücks der Grundstein für die Kirchgründung gelegt. Aufgrund ihrer beispielhaften Ausprägung verfügt sie zudem über einen hohen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Sie diente, zweckmäßig platz- und mittelsparend geplant, sowohl als Gottesdienstraum wie auch als großer Gemeinderaum, der Raum unter der Empore wurde als kleinerer Versammlungsort genutzt. Die evangelische Kapelle ist ferner städtebaulich bedeutsam, da sie in exponierter Lage am nordöstlichen Ortsrand Harsums an der Osterfeldstraße liegt und prägenden Einfluss auf das Straßenbild ausübt. Aus diesen Gründen liegt ihre Erhaltung im öffentlichen Interesse.