Gefallenendenkmal 1870/71, 19214-18, 1939-45

Denkmalstatus: Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)

Beschreibung: Kriegerehrenmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkriegs, ursprünglich errichtet um 1920 für die Opfer des Ersten Weltkrieges auf dem Harsumer Thieplatz und in Achsenbindung zu dem dahinterstehenden älteren Ehrenmal von 1870/71, ursprünglich zusammen mit einer gärtnerischen Freiflächengestaltung und Einfriedung. 1957 erfolgte eine vereinfachende Umgestaltung, wobei nun auch die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges geeehrt wurden, wozu der schräge Bossen-Sockel begradigt und mit Inschriftenplatten verkleidet wurde. Mächtiger Sockelblock mit Sandsteinplatten-Verkleidung von 1957 auf einer niedrigen Stufe; darauf liegt eine gekehlte Platte als Übergangsprofil, die zur Ehrenmals-Skulptur aus Kalkstein überleitet. Diese stellt etwas überlebensgroß einen knienden Soldaten im Mantel dar, der unbehelmt die Hände zum Gebet faltet und einen Lorbeerkranz mit Gedenkschleife vor sich stehen hat. Die Inschriftenplatten des Sockels listen die Gefallenen und Vermissten auf, geordnet nach Todesjahren. Die Frontseite ziert ein eingraviertes großes Kreuz. Oben läuft auf etwas mehr als zwei Seiten eine Widmungsinschrift um: „EINE GRÖSSERE LIEBE HAT NIEMAND / ALS EINER DER SEIN LEBEN EINSETZT FÜR SEINE / FREUNDE“ (Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Vers 13).

Denkmalbegründung: An der Erhaltung des Kriegerehrenmals für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkriegs in Harsum besteht ein öffentliches Interesse wegen seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung. Die ortsgeschichtliche Bedeutung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte des Dorfes, das mit diesem zweiten Kriegerehrenmal die Transformation des älteren Thieplatzes zu einem zentralen Versammlungs- und Gedenkort fortsetzte. Bedeutung besteht auch für die Bau- und Kunstgeschichte und wegen des beispielhaftes Typus eines Ehrenmals, das zudem wegen der Erweiterung des Gedenkens 1957 typisch umgebaut wurde. Schließlich besteht auch eine städtebauliche Bedeutung wegen des prägenden Einflusses des Thieplatzes auf das Orts- und Straßenbild sowie als Element des räumlichen Gefüges der Thieplatz-Anlage.