Posthof, Rittergut Elze II

Beschreibung: Der Peter und Paul-Kirche gegenüber gelegener, zweigeschossiger vierzehnachsiger Fachwerkbau unter Walmdach, symmetrische Gliederung der Fassade durch rhythmisierte Fensterabstände und mittiger Eingangstür mit vorgelagerter elfstufiger Freitreppenanlage aus Werkstein, flankiert durch sich aus dem Podest entwickelnde Treppenwangen mit aufgesetzten schmiedeeisernen Geländern, die mit antikisierend geometrischen Formen verziert sind. Ausgehend von den Treppenwangen grenzt eine niedrige Einfriedung mit Eisengitter zwei kleine Vorgärten vom Bürgersteig ab. Nach neueren Untersuchungen bestanden das südliche und mittlere Drittel des Gebäudes bereits im 18. Jh., das nördliche Drittel wurde um 1826 im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Stadtbrand ergänzt, um mit der Kirche eine Symmetrieachse zu bilden. Mehrere erhaltene Gewölbekeller von vermutlich drei vorher bestehenden Hausstellen weisen auf die ältere Baugeschichte hin.

Denkmalbegründung: Die große Hofstelle westlich der Kirche wurde nach dem Brand 1824 vom Posthalter zu Elze, Heinrich Daniel Sander, erworben und zum sogenannten Posthof ausgebaut. Sein Enkel Julius Sander wurde 1884 in die Matrikel der Hildesheimer Ritterschaft eingetragen, wodurch der Hof fortan auch als Rittergut Elze II geführt wurde. Neben dem orts- und baugeschichtlichen Zeugnis- und Schauwert kommt der Anlage durch die Erweiterung des Wohnhauses zum zentralen Bestandteil der klassizistischen Stadtzentrumserneuerung nach 1824 durch C.A.T. Wellenkamp eine besondere städtebaulich orts- und straßenbildprägende Bedeutung zu, weshalb an seiner Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34456454 | Siedlungskern (Ortskern) | Klassizistische Stadtmitte Elze