St. Pankratius-Kirche
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bockenem, Stadt
- Gemarkung
- Bockenem
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bockenem
- Adresse
- Buchholzmarkt
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1400
- bis
- 1880
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34488244
- Objekt-Nr.
- 82
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Spätgotische, dreischiffige Hallenkirche aus Bruchstein mit querrechteckigem, älterem Westturm, dessen Untergeschoss tonnengewölbt und oberstes Stockwerk mit Haube und Laterne nach dem Brand 1847 versehen wurde. Vierjochiges Langhaus mit queroblogen Mittelschiffjochen geht in zweijochigen, gerade geschlossenen Chorraum, flankiert von durchlaufenden, recht schmalen Seitenschiffen. Seitenschiffe jochweise mit Zwerchdächern und steinernen Giebeln versehen. Innen gliedern Pfeiler quadratischen Querschnitts mit Kreuzrippengewölbe und Maskenkonsolen den Raum, das Querhaus ist durch breitere Gurtbögen angedeutet. Barockportale: im Norden von "1755", im Giebel St. Pankratius, und am gotischen Sakristeianbau an der Südseite. An der Nordseite translozierte Tafeln des nicht mehr erhaltenen Denkmals für die Gefallenen des ersten Weltkrieges auf der Mahlumer Höhe von 1923. Innen mit Teilen der gotischen und barocken Ausstattung. Nachdem die Orgel 1705 durch Blitzschlag und 1847 durch Brand zerstört wurde, erfolgte 1854 Neubau durch Orgelbauer Johann Andreas. Kirche St. Pankratius 1403 geweiht, nach Brand von 1847 Gewölbe zum Teil erneuert, 1880 umfangreich wiederhergestellt, 1964-66 durchgreifende Fassadenrestaurierung und Rekonstruktion des spätgotischen Fenstermaßwerks.
- Denkmalbegründung
- Bockenem ist das Zentrum des Ambergaus, den Heinrich II. als König 1009 dem Reichsstift Gandersheim übereignete. Schon vor der Stadtgründung bestand eine ältere Siedlung, die urkundlich als Oledorp bezeichnet wird. Anfang des 12. Jahrhunderts wird Bockenem in einer Schrift über den Hildesheimer Bischof Bernward erstmals erwähnt. Die Herrschaftsrechte lagen bei den Grafen von Wohldenberg, die durch das Stift Gandersheim mit dem Ambergau belehnt worden sind. Die evangelische Stadtpfarrkirche St. Pankratius gilt als Mutterkiche des Ambergaus und wurde 1403 geweiht. Der erste Kirchenbau entstand im 11. Jahrhundert auf dem Papenberg und war dem heiligen Mauritius geweiht. Die St.-Pankratius-Kirche wurde wohl vor 1400 als dreischiffige, spätgotische Hallenkirche aus Bruchstein errichtet und teilweise durch die Bürgerschaft, teilweise durch Ablässe finanziert. Über zwei Barockportale, von denen das nördliche auf 1755 datiert ist, gelangt man ins Innere. Der Sakristeianbau im Süden stammt wohl aus der gotischen Neubauzeit um 1400. Anfang des 15. Jahrhunderts verfügte die Kirche über sieben Altäre, zu denen bis zur Reformation zwei weitere hinzukamen. Die Pankratiuskirche bildet den südwestlichen Raumabschluss des Buchholzmarktes, den sie durch ihre Größe dominiert und durch die Reihe Giebel über dem nördlichen Seitenschiff auflockert. Nach Zerstörungen durch den Stadtbrand von 1847 wurde die Kirche 1852 nach dem originalgetreuen Wiederaufbau erneut geweiht. An der Erhaltung der Pankratiuskirche in Bockenem besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte als beispielhafte gotische Architektur mit Zeugnis- und Schauwert für Bau-, Kunst- und Siedlungsgeschichte sowie aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung mit Beispielwert und ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für regional nicht alltägliche handwerkliche Gestaltwerte ein öffentliches Interesse. Überdies zeichnen sie als Element des räumlichen Gefüges eines Platzes mit Einfluss auf das Orts- und Straßenbild städtebauliche Qualität aus.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 34455309 | Marktplatz (Baukomplex) | Buchholzmarkt
- Literatur
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- Weiterführende Links
- Kirchengemeindelexikon: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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