Ev.-luth. Johanneskapelle
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bockenem, Stadt
- Gemarkung
- Werder
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Werder
- Adresse
- Wasserburgstraße
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1759
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34478544
- Objekt-Nr.
- 301
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Massiver, verputzter Bau über rechteckigem Grundriss in verputztem Bruchsteinmauerwerk unter Satteldach mit Eckquaderung und geradem Chorschluss im Osten sowie am Westgiebel Portal mit profilierter Sandsteinlaibung und sechsseitiger, verschieferter Dachreiter mit geschweifter Haube, Schallfenster, Uhrziffernblatt und Wetterfahne mit Jahreszahl "1737". Hohe, kleinteilige Segmentbogenfenster in Sandsteinfassung gliedern den Bau, der gemäß Portalinschrift "1759" neu errichtet wurde. Innen: flache Brettertonne, Westempore, schlichter Kanzelaltar, barocke Taufe aus Sandstein und Taufengel, vermutlich 18. Jahrhundert. Renovierung 1844. Innenrenovierung 1938–40, 1970/71 (Seitenempore entfernt), 1990. Neue Fenster 1979.
- Denkmalbegründung
- Die Johannes-Kapelle in Werder, deren Schlussstein im Portal auf das Baujahr 1759 verweist, löste einen Vorgängerbau ab und bestimmt das Ortszentrum in Werder. Das Dorf entstand gegenüber der auf einer Insel in der Nette gelegenen Burg Werder. Die Burg, Anfang des 12 Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Werder, gelangte um 1227 an die Grafen von Wohldenberg, die sie 1275 Bischof Otto von Hildesheim zu Lehen auftrugen. Von der Kapelle, die möglicherweise eine Gründung der Grafen von Werder war, ist aus vorreformatorischer Zeit nichts überliefert. Der erste Konfessionswechsel in Werder vollzog sich, nachdem die Truppen des Schmalkaldischen Bundes 1542 den katholischen Herzog. Heinrich den Jüngeren vertrieben hatten und Landgraf Philipp von Hessen und Johann Friedrich von Sachsen eine Statthalterregierung einsetzten, die 1543 die über Visitationen die Reformation einleitete. Nach Versuchen der Rekatholisierung wurde der Protestantismus 1569 durch die so genannte Calenberger Kirchenordnung fundamentiert. An der Erhaltung der Johannes-Kapelle Wasserburgstraße in Werder besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte mit Zeugnis- und Schauwert für die Bau-, Kunst- und Siedlungsgeschichte sowie aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung als straßen- und ortsbildprägender Bau ein öffentliches Interesse.
- Weiterführende Links
- Kulturium: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb