St. Gertrud
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Bockenem, Stadt
- Gemarkung
- Jerze
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Jerze
- Adresse
- Veledaweg
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1000
- bis
- um 1880
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34477811
- Objekt-Nr.
- 244
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Romanischer massiver Bau aus Bruchsteinmauerwerk mit breitem Westturm unter Satteldach, bekrönt von achteckigem, verschiefertem Dachreiter mit abschließendem Helm. Den Turm gliedern im Obergeschoss jeweils drei und zwei rundbogige Schallöffnungen und im Untergeschoss zwei gekoppelte Rundbogenfenster an den Schmalseiten. Nicht bündig anschließendes Kirchenschiff in gleicher Breite unter Satteldach durch einfache, gedrungene Rundbogenfenster mit farbigen Sandsteinlaibungen gegliedert. Ostwand durch drei gekoppelte Fenster und ein Rundbogenfenster im Giebel gegliedet. Innen flache Decke über umlaufendem Gesims und Orgelempore; farbige Innenraumgestaltung und Ausstattung aus Zeit der Umgestaltungen im 19. Jahrhundert.
- Denkmalbegründung
- Die St.-Gertrud-Kirche gehört zu den ältesten Kirchen im Ambergau. Ihr genaues Gründungsdatum ist nicht bekannt, stilistisch zählt sie mit dem breiten Westwerk und den gekoppelten Rundbogenfenstern zu den romanischen Bauzeugnissen, die bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen. Sie wurde im Ortszentrum auf privatem Grund des Ritterguts von Jerze errichtet. Als 1317 das Dorf verkauft wurde, ging auch das Patronatsrecht an das Kloster Frankenberg in Goslar über. Nach einem Patronatsstreit war die Jerzer Kirche vom Ende des 14. bis in das 16. Jahrhundert Mutterkirche für die südöstliche Region des Ambergau. Als1568 die Reformation endgültig eingeführt wurde, erhielt der Nachbarort Ortshausen eine eigene Pfarrstelle, mit der Jerze verbunden war. In den Jahren 1850/1852 und 1879/1881 wurde die Kirche grundlegend umgestaltet: der Turm erhielt die achteckige Spitze, Priechen wurden entfernt, das Gestühl erneuert, ebenso wie Altar und Kanzel, die Turmuhr wurde instand gesetzt und die Glocke aus dem 17. Jahrhundert durch eine neue ersetzt. An der Erhaltung der St. Gertrud- Kirche besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte sowie Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für eine bedeutende Innenraumgestaltung wie auch aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen-, Orts- und Landschaftsbild ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 51845696 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kirchenanlage Jerze mit Kirche, Einfriedung und Kriegerdenkmal
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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