St. Andreas-Kirche

Beschreibung: In der Ortsmitte gelegener vierachsiger Saalbau in überschlämmten Bruchstein mit Eckquaderung und fünseitig polygonalem Chor unter im Osten abgewalmtem Satteldach, hohe Rundbogenfenster. Im Westen der Turm auf eingezogenem quadratischen Grundriss unter verschiefertem geschwungenem Helm mit achtseitiger, ehemals offener Laterne unter geschweifter Haube. Die Kirche wurde 1730/33 anstelle eines 1714 abgebrannten Vorgängerbaus errichtet. Eine im 19. Jh. Osten des Chors angebaute Sakristei wurde entfernt, möglicherweise im Zuge der Renovierung 1965/66. Im Innern bauzeitliche Ausstattung mit Spiegelgewölbe, dreiseitig umlaufender Empore, Kanzelaltar (1734). 1885 ersetzte ein Neubau die 1733 gebaute Orgel, 1966 wurde das Werk umgebaut. Die Kirche wurde ursprünglich auch als Grablege genutzt, eine Gruft der Fam. Schmöen wurde 1886 zugeschüttet.

Denkmalbegründung: Das Dorf Betheln wird 1022 erstmals schriftlich erwähnt, eine Kirche soll bereits um 850 von Elze aus gegründet worden sein und befand sich in Besitz verschiedener Klöster, zuletzt des Klosters Escherde (ab 1236). 1542 wurde durch die Okkupation des Schmalkaldischen Bundes die Reformation eingeführt und trotz der Rückgewinnung durch die stiftshildesheimische Landesherrschaft 1643 nicht rekatholisiert. Die St. Andreas-Kirche in Betheln ist mit der weitgehend einheitlich aus der Erbauungszeit stammenden Substanz und Ausstattung beispielhaft für eine barocke Dorfkirche der ersten Hälfte des 18. Jh. An ihrer Erhaltung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes sowohl für die Architektur-, Siedlungs- und Ortsgeschichte sowie der städtebaulich ortsbildprägenden Bedeutung ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 34455181 | unbekannt | Kirchenanlage Betheln