St. Johannis-Kirche

Beschreibung: Rechteckige Saalkirche mit geradem Chorschluss unter Satteldach. Verputzter Bruchsteinbau mit Eckquaderungen. Rundbogige Fenster, eingefasst mit Sandsteinquadern. Im Westen oktogonaler Dachreiter mit welscher Haube. Südlicher, quergelagerter Portalvorbau. Im Inneren hölzernes Tonnengewölbe. Zur Ausstattung gehört u.a. ein barocker Altar, der Daniel Bartels/Hildesheim zugeschrieben wird.

Denkmalbegründung: Das Dorf Bodenburg ist spätestens seit dem 12. Jahrhundert unter stifthildesheimischer Herrschaft. Im 14. Jahrhundert wird der Gutssitz mitsamt der hohen und niederen Gerichtsbarkeit Bodenburg zum Lehen der Familie v. Steinberg. Das Patronat der Kirche St. Johannis liegt seit 1282 beim Domkapitel Hildesheim, ab 1623 konnten die Patronatsrechte erst von den Steinbergs erworben werden. Der Turm der Kirche wurde bereits 1675 entfernt, ihr heutiges Erscheinungsbild geht im Wesentlichen auf maßgebliche Veränderungen der Jahre 1861/62 zurück. Bei diesen Arbeiten wurden beim Aufnehmen des Fußbodens im westlichen Vorbau die 22 Grabsteine des 16. und 17. Jahrhunderts sowie zwei kupferne Särge (1662 i) der bis dato verschlossenen Gruft v. Steinberg entdeckt; die Grabsteine befinden sich heute im Schlosspark. Die Kirche ist abseitig, außerhalb der noch erkennbaren Umwallung Bodenburgs gelegen, was daraufhin deutet, dass sie im Zuge einer geplanten Abwanderung von Dorfbewohnern und deren Neuansiedlung westlich des alten Siedlungskerns angelegt worden ist. Das beispielhaft ausgeprägte Bauwerk verfügt über Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte, ist ortsgeschichtlich bedeutsam und gibt ferner siedlungsgeschichtliche Strukturen des Ortes preis. Am Erhalt der Bodenburger St. Johannis-Kirche besteht aus vielfachen geschichtlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.