Saline Heyersum
- Landkreis
- Hildesheim
- Gemeinde
- Nordstemmen
- Gemarkung
- Heyersum
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Heyersum Saline
- Objekttyp
- Saline
- Personen
- Wichtendahl, Oscar
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 34458217
- Objekt-Nr.
- 24
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Südöstlich der Ortschaft Heyersum am Rand des Heyersumer Berges gelegene Anlage einer spätestens 1604 gegründeten und bis 1876 betriebenen Saline. Zu den erhaltenen baulichen Anlagen gehört ein nördlich eines kleinen Wirtschaftshofs im Zentrum der Anlage errichtetes Wohnhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit verputzten Gefachen unter Walmdach. Eine Inschrift über der Tür gibt mit einer in einem Bibelspruch untergebrachten römischen Zahl das Baujahr 1731 an. Eine gusseiserne Mondsichelmadonna mit dem Allianzwappen v. Brabeck / v. Kerckering und der Jahreszahl 1741 ist an der westlichen Gebäudeecke aufgehängt. Südlich des Wohnhauses in der Mitte des Hofes steht das sogenannte Brunnenhaus, ein kleiner Bau aus Naturstein mit zwei vorgestellten toskanischen Sandsteinsäulen unter einem Satteldach. Es wurde 1911 gebaut, die beiden Säulen stammen von einem abgebrochenen Gebäude der Dresdner Bank in Hannover. In dem weitläufigen, in späterer Zeit teilweise als Park gestalteten Gelände mit altem Baumbestand sind in Form von Gräben und Teichen Reste der alten, für die Salzgewinnung angelegten Wasserläufe erhalten. In tieferer Lage im Nordwesten stand das Siedehaus, von dem heute nur noch ein Teil erhalten ist. Von der Landstraße aus führt ein befestigter Weg zum Wohnhaus, der an der Einfahrt durch zwei Sandsteinpfeiler aus der Mitte des 19. Jh. mit dem Monogramm W (für Witte) im Vierpass gekennzeichnet ist. Als Herzog Heinrich Julius von Braunschweig und Lüneburg 1592 den Auftrag gab, das Salz in Heyersum zu begutachten, bestand dort möglicherweise bereits eine Anlage zur Salzgewinnung; für 1604 ist der Bau eines Gradierwerkes bezeugt. 1616 kam die Saline in Privatbesitz, wechselte mehrfach den Eigentümer, wurde im Dreißigjährigen Krieg verwüstet und ging Ende des 17. Jh. an die Familie v. Brabeck. 1855 kaufte der Bauleiter und spätere Burghauptmann auf der Marienburg, Oberstleutnant Eduard Julius Hugo Witte (1810-1887) die Saline, deren Betrieb schließlich 1876 eingestellt wurde. 1900 erwarb der hannoversche Kunstmaler Oscar Wichtendahl (1860-1933) die Anlage, auf ihn geht vermutlich der größte Teil der Umgestaltung des Geländes zu einem Park zurück. Von seinen Erben übernahm 2013 die Familie v. Hardenberg den Besitz.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung der Saline Heyersum besteht ein öffentliches Interesse, da sie zu den ältesten Zeugnissen für Wirtschafts- und Technikgeschichte in der Region gehört. Der überkommene Bestand dokumentiert die Entwicklung der Saline über Jahrhunderte durch zum Teil geschichtlich bedeutende Personen und Familien. In seiner Ausdehnung ist das Gelände ein kulturlandschaftlich prägendes Element am nördlichen Rand des Hildesheimer Waldes.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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